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17.08.2022
Stinkt zum Himmel

Diese Katastrophe stinkt zum Himmel. Im wahren Sinne des Wortes. Das Fischsterben in der Oder ist empörend, denn es scheint menschengemacht. Stocksauer ist er, sagt der Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern gestern, dass die polnischen Behörden versucht haben, den Skandal unter der Wasseroberfläche zu halten. Sie haben es schon Ende Juli gewusst, aber erst Mitte August, als die Fische stinkend ans Land angeschwemmt wurden, sei es offensichtlich geworden.

So ist das oft, denke ich, dass Dinge ans Licht kommen, Schandtaten, die man gerne zudecken möchte. Aber alles wird irgendwann sichtbar.

Dabei ist jedes Sichtbar-Werden auch eine Chance. Nämlich die, dass Hilfe mobilisiert wird. Jetzt sofort. Damit – wie im Falle der Oder – die kontaminierten Fische nicht erst von Vögeln gefressen oder bis in die Ostsee geschwemmt werden.

Das ist die gute Nachricht, die in vielen Katastrophen unterschätzt wird: Hilfe ist möglich. Dazu braucht es tapfere Menschen, die den Mund aufmachen und sagen, was passiert ist. So beschämend es auch sein mag. Damit andere Menschen helfen können, Schlimmeres verhindern, Schaden minimieren. Die Wahrheit wird euch frei machen, sagt Jesus.

Mut zu offenen Worten – wo immer sie gebraucht werden, wünscht

Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche


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