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18.08.2022
Warten auf den Regen

Jeder Regen – ein Segen. Das trockene Land braucht jeden Tropfen.

Bange Blicke gehen zum Himmel. Wird Regen kommen? Mehr als 12 Tröpfchen? Lass regnen, Gott, sanft und langanhaltend, so dass der Boden es nehmen kann. Dass Felder und Wiesen getränkt werden, dass die Wälder aufatmen. Dass das Wasser bis zu den Wurzeln kommt und sie gesättigt werden. Schicke dicke Wolken und tu sie auf. Du kannst das.

Es tut so in der Seele weh, Bäume vertrocknen zu sehen. Wie die Äpfel nicht reif werden, zu klein bleiben, und trotzdem schon vom Baum fallen. Wie ganze Laubwälder jetzt schon braun sind wie im Spätherbst.

Lass regnen, Gott. Bewässere unser Land. Lass Quellen sprudeln, hebe den Grundwasserspiegel, dass das Gras grün sprießen kann.

Trocken sind auch manche in ihrer Seele. Alleingelassen, durch zwei Jahre Pandemie ausgetrocknet. Vereinsamt vor dem Computer, der nur bunte Bildchen zeigt, aber nicht wärmt. Bedürftig, endlich wieder richtig mit vielen anderen zusammen zu sein. Dazu zu gehören. Zu feiern, zu tanzen. Jeder Regen – ein Segen. Lass regnen, Gott, sanft und langanhaltend, Feste und Feiern, schöne Abendessen mit Freunden, Musik und Gesang, so dass die Seele es nehmen kann.

Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche


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