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17.10.2017
Tag für die Beseitigung der Armut

Seine Familie war bettelarm, der Vater Pole, die Mutter Spanierin, gelebt haben sie in Frankreich. Joseph Wresinski will, dass keinem Menschen widerfährt, was seine Familie durchmachen musste. Deshalb wird er Priester, will sich um die Armen kümmern. Er wird in ein großes Obdachlosenlager in Paris geschickt. Da ist er richtig und kann sie alle mit seinem großen Herzen umarmen. Bald nennen sie ihn dort: Vater Joseph.

Heute vor 30 Jahren, da war er 70 Jahre alt, wurde in Paris eine Tafel angebracht mit einem Spruch von ihm drauf: „Wo immer Menschen dazu verurteilt sind, im Elend zu leben, werden Menschenrechte verletzt. Sich mit vereinten Kräften für ihre Achtung einzusetzen, ist heilige Pflicht.“ So eine Tafel ist nichts besonderes, wird eine angeschraubt, stehen ein Dutzend Leute dabei, das war’s dann. Aber an dem Tag, dem 17. Oktober 1987, kommen 100.000 Menschen. Sie alle treten ein für die Achtung gegenüber den Armen.

Fünf Jahre später erklärt die UNO diesen 17. Oktober zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut. Und was machen wir nun damit? Ein Anliegen von Vater Wresinski war es, den Menschen in Armut Ehre zu erweisen. Nun ist damit nicht gemeint, vor einem Bettler zu salutieren, sondern wie wir Menschen in Armut betrachten. Armut ist nicht ansehnlich und nicht anziehend. Oft stößt sie uns ab, wir rümpfen die Nase und äußern uns abfällig. Dabei ist es ein schweres Leben, mit sehr wenig Geld auszukommen, mit einem Hartz IV-Regelsatz oder einer verdammt kleinen Rente. Diesen Alltag zu bestehen, das verdient unseren Respekt.

Einen guten Tag wünscht Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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