09.10.2020
Teilen macht satt
Das sollen schon wieder 4.000 Leute gewesen sein, die Jesus da satt gemacht hat, in der Wüste. Laut Bibel. Alles Fans, die ihm hinterhergepilgert waren. Etwas kopflos, wahrscheinlich. Wobei, wenn man genau liest, dann hat Jesus die gar nicht satt gemacht. Sondern: Er hat ja bloß seinen engsten Mitarbeitern gesagt: „Wie viel Brote habt ihr? Nehmt die und fangt an zu teilen.“ Da sind die los und haben geteilt, und die, die was bekommen haben, die haben wieder geteilt und wieder und wieder. Beim Teilen merkst Du ja nicht unbedingt, wie das weniger wird, sondern wenn es dann für die anderen auch noch reicht, das ist eine Erfahrung, die man halt beim Teilen machen kann. Es kommt einem noch nicht mal wie ein Wunder vor. So geschehen Wunder, die bemerkt man erst, wenn alles vorbei ist und der Tisch wird wieder abgeräumt. Und ich glaube, diese Wunder gibt es bei uns auch.
Ich bin im letzten Jahr auch satt geworden. Mein Freund Nico meint sogar, das sieht man.
Einer hat gepflügt, einer hat gesät, gefüttert, geerntet, geschlachtet, vermarktet, eingekocht, verwurstet, transportiert, verpackt und mir schließlich verkauft. Gott sei Dank, dass alles so funktioniert hat. Allen Krisen zum Trotz!
Das mache ich mir bewusst, wenn ich innehalte und Danke sage. Und zugleich wächst das Bewusstsein – es würde auch für mehr Leute reichen.
Ich könnte selbst Teil des nächsten Wunders werden, hofft Pfarrer Gregor Heidbrink aus Apolda
