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21.12.2020
Thomasnacht

Die Bilder von Weihnachten werden in diesem Jahr auf die Probe gestellt. Weihnachten in großer Familie wird nichts. Viele Fragezeichen. Alle müssen damit umgehen; viele können das sehr schlecht. Zeit für Zweifel.

In diesem Jahr ist es extrem, aber wenn ich ehrlich bin: Die heimelige Wunsch-Weihnacht hat es immer schwer im Festtags-Alltag. Was macht das Weihnachtsfest eigentlich aus? Neben Glitzer und Licht und alten weißen Männern in roten Mänteln, neben vollen Kirchen und vollem Gesang? Neben Aschenbrödel und Gemütlichkeit? Was bleibt von Weihnachten übrig, wenn die Familie nicht so sorglos zusammenkommen kann wie in all anderen den Jahren?

Ist überhaupt Weihnachten? Fragen. Und Zweifel – in diesem Jahr ganz besonders. In der christlichen Tradition hat der Zweifel einen Namen: Er heißt Thomas. Thomas hat seinen großen Auftritt erst lange nach Jesu Geburt, als er seine Finger in Jesu Wunden legt. Denn zu glauben, dass er auferstanden ist, fällt ihm schwer.

Heute ist Thomastag. Drei Tage vor Heiligabend Zeit für Thomas, den Zweifler, der heute fragt: „Wie kann so Weihnachten werden?”

Eigentlich gehört Thomas mit in die Runde der Krippenfiguren. Denn sein ungläubiges Zweifeln motiviert mich, selber noch einmal genauer hinzusehen und nachzufragen: Worauf kann ich mich verlassen? Wie wird Weihnacht in mir?

Einen erfrischenden Thomastag wünsche ich Ihnen. Gott will gefunden werden. Er wartet geduldig hinter allem Zweifel, ahnt Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland


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