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15.09.2020
Tu den Mund auf

Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind. (Sprüche 31, Vers 6)

Maria Kolesnikowa ist immer noch verschwunden. Inhaftiert. Die belarussische Oppositionsführerin ist ein Symbol für den Widerstand. Die Frau mit den kurzen blonden Haaren und dem roten Mund mit Megaphon, die Faust erhoben.

Es war ein Frauen-Trio: Swetlana Tichanowskaja, Veronika Zepkalo und Maria Kolesnikowa. Die ersten beiden mussten sich unter Druck ins Ausland absetzen. Letztere wurde entführt.

Die Opposition soll eingeschüchtert werden. Rechtsstaatlichkeit – Fehlanzeige.

Soll man stillhalten? Wir haben gut reden. Wir sitzen im Trockenen.

Wir alle wissen, dass es einem etwas kosten kann, die Wahrheit zu sagen, sich für Reformen einzusetzen, zumal für eine neue Regierung.

Was ist ein Gradmesser, ob es sich lohnt?

Wenn ich nicht nur für mich selber streite. Wenn ich Anwältin, Anwalt werde für Menschen, die es schwerer haben. Die zu Unrecht im Gefängnis sitzen. Die fliehen mussten, die ihren Job verloren haben, weil sie ihre Meinung sagen.

Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind.

So lehren es die weisen Sprüche des Alten Testamentes der Bibel. Keine Gewähr, dass es gut geht, keine Gewähr, dass es Dir Lorbeeren einbringt.

Aber es ist alternativlos.

Gottes Schutz und Segen für diese drei Frauen und alle, die ihren Mund für die Schwachen auftun.

Wünscht Ulrike Greim, Weimar, evangelische Kirche.

 


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