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28.12.2022
Unschuldige Kinder

Zwischen den Jahren liegt ein Gedenktag, der wenig Festliches verheißt: Der Tag der unschuldigen Kinder.

Er erinnert an eine dunkle Seite der Weihnachtsgeschichte. Sie erzählt eben nicht nur von froher Botschaft, Engelsgesang und angerührten Herzen. Sie wirft auch einen tiefen Schatten auf einen machtgierigen Herrscher, der es nicht ertragen kann, dass ein anderer ihm den Thron streitig machen könnte. Als er vom neugeborenen Königskind erfährt, sieht er rot. So lässt er alle Neugeborenen in seinem Reich umbringen. Als „Kindermord von Bethlehem“ benannt, schreit seine Tat gen Himmel.

Ob historisch belegbar oder nicht, das Leid der Unschuldigen war damals da und ist bis heute da.

Kinder geraten zwischen die Fronten, sind Spielball der Mächtigen und Gierigen. Sie frieren in zerbombten Wohnungen oder Kellern, sie sitzen vor wenig oder gar nicht gefüllten Tellern, blicken fragend oder klagend in die Welt, die so grausam sein kann.

Das Leid der Unschuldigen, der Namenlosen, der Kinder ist da – trotz froher Botschaft und Engelsgesang. Für sie stelle ich heute Abend eine Kerze ins Fenster und bitte Gott um seinen Beistand. Denn gerade zu ihnen will er kommen und ihnen nahe sein. Inmitten aller Grausamkeiten dieser Welt. Und ich danke Gott für alle, die Kindern beistehen und ihnen helfen.

Cornelia Biesecke aus Eisenach, evangelische Kirche.


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