01.11.2021
Unübersichtliches Leben
Das Leben ist doch echt unübersichtlich geworden. Hier gilt 3G, dort 2G, und wenn ich in den Gottesdienst gehe, ist es wieder anders. Das nervt.
Unübersichtlich ist es auch in der Politik. Da wird gerade alles ganz schön durcheinander geschüttelt in den Koalitionsverhandlungen von Rot-Gelb-Grün. Was wird dabei rauskommen? Was ändert sich? Wird dann zum Beispiel mein Geldbeutel voller oder leerer sein?
Klingt bisschen nach Novemberblues, wenn ich mir solche Gedanken mache, was gerade alles unübersichtlich ist. Doch wenn ich es recht bedenke, wird mir klar: Solche unübersichtlichen Zeiten, die gibt es immer. Auch wenn ich sie mir nicht aussuche, sie kommen einfach. Mit so vielen Unwägbarkeiten muss ich leben: Mit Sorgen um meine Kinder, oder um die alten Eltern, den Klimawandel. Dass alles klar ist - das gibt es eigentlich nicht, und wenn, dann nur kurz.
Das Leben ist unübersichtlich und manchmal beängstigend. Auf der großen Weltbühne und in meinem kleinen Leben. Und was mache ich dagegen? Es aushalten. Und: Vertrauen. Als Christin klar, auf Gott. Vertrauen, dass ich das Leben irgendwie meistere. Mit Brüchen, mit Stolpern, denn es geht nie alles glatt. Aber ich hoffe, dass dieser Gott es gut mit mir meint. Das weiß auch der Beter des 23. Psalmes in der Bibel, dessen Worte ich so liebe: Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du, Gott, bist bei mir.
Für heute einen guten Tag - wünscht Pfarrerin Cornelia Biesecke aus Eisenach, evangelische Kirche.
