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Wegwerfgesellschaft

„Kannst Du mir mal helfen?“, frage ich meinen Sohn. Und ernte meist eine Reihe von Ausreden. Aber gelingt es uns doch einmal, gemeinsam etwas anzupacken, kann er dem durchaus etwas abgewinnen. Jüngst haben wir einen Staubsauger repariert, erst zerlegt, dann wieder zusammengebaut. Da meinte er: „So etwas müssten wir in der Schule lernen.“ Mag sein, aber müsste ich ihm nicht auch viel mehr beibringen? Was, wenn er später in einer WG oder allein wohnt und nicht einmal einen Dübel in die Wand setzen kann? Oder gar nicht auf die Idee kommt, dass sich Dinge auch reparieren lassen.

Wir haben als Kinder noch gelernt … na ja, lassen wir diese Leier. Die Zeiten haben sich geändert. Dennoch: Es kann ja nicht verkehrt sein, sich selbst helfen zu können. Der Staubsauger hatte gequietscht und gequalmt. Aber deshalb muss er noch lange nicht entsorgt werden. Etwas weiterzugeben, das man nicht mehr braucht, oder es zu reparieren, wenn es kaputt ist, heißt auch, den Wert der Dinge, des Materials, der Energie – und auch der Arbeit, die da drinsteckt, anzuerkennen.

All die Dinge, mit denen wir uns umgeben, stammen aus der Natur und belasten sie später als Abfall. Die Wegwerfgesellschaft ist respektlos gegenüber der Schöpfung. Und so auch gegenüber dem Schöpfer. Vielleicht können wir nicht jede handwerkliche Fähigkeit an unsere Kinder und Enkel weitergeben, vieles können wir ja auch selber nicht, aber die alte und unter dem DDR-Mangel eingeübte Tugend, die Dinge so lange wie möglich zu nutzen, das können wir schon vorleben,

meint Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.

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