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08.07.2019
Weinen, um zu lachen

Die Fußball-WM der Frauen in Frankreich ist vorüber. Leider sind unsere deutschen Frauen schon im Viertelfinale raus geflogen Schade. Ich hatte ihnen so die Daumen gedrückt. Noch früher hat es die Brasilianerinnen erwischt. Besonders für Marta, die wohl berühmteste brasilianische Fußballerin, war das hart. So viel hat sie schon gewonnen, Gold bei Olympia, sechsmal Weltfußballerin – nur Weltmeisterin ist sie nicht geworden. Das schmerzt.

Wie geht sie um mit dieser Enttäuschung? Augen zu und durch? Nein. Marta hat nach dem letzten Spiel einen bemerkenswerten Satz gesagt: „Weint am Anfang, damit ihr am Ende lachen könnt!“ Gedacht war er sicher für ihre jüngeren Kolleginnen. Ich finde ihn auch für andere Lebenslagen gut.

Leben ist nicht möglich ohne Tränen, auch wenn wir das gerne wegschieben. Die Tränen runter schlucken, drüber weg lächeln. Bloß keine Schwäche zeigen. Marta fordert das Gegenteil: Weint! Dann, wenn euch zum Weinen ist. Raus mit den Tränen! „Weint am Anfang, damit ihr am Ende lachen könnt!“  Marta weiß offensichtlich, dass Weinen guttut, dass die Tränen raus schwemmen können, was uns belastet. Und irgendwann ist dann wieder Platz für ein Lachen. Und einen Neubeginn.

Pfarrerin Cornelia Biesecke aus Eisenach


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