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01.12.2020
Weltaidstag

All die Jahre bin ich am Weltaidstag schnell zur Tagesordnung übergegangen. Das gebe ich zu. Dies Jahr ist das etwas anders. Jetzt denke ich, das könnten genau die Experten sein, die wir brauchen. Die HIV-Positiven. Die könnten uns sagen, wie das ist, mit einem Virus zu leben.
Wie findet man sich wieder nach so einer Diagnose? Die erste große Angst. Das rüttelt durch, diese plötzliche Befangenheit. Nicht nur die Furcht vor dem Tod, sondern auch die Furcht, es den andern zu sagen. Man muss, denn das geht alle an, mit denen man zusammenlebt. Man kriegt eine Last aufgelegt: Es schlummert was in mir, das anderen gefährlich werden könnte.
Und Gott sei Dank, wenn die anderen Verständnis zeigen. Freunde beweisen ihren wahren Wert. Wenn es gut läuft.
Was wird einem wertvoll? Welche Sehnsucht und welche Wünsche sind wichtig? Unter dem Virus.
Und dann der Dank für die Wissenschaft. Das Todesurteil relativiert sich und die Gefährdung für andere auch Erleichterung kommt auf, wenn man doch ein normales Leben führen kann, durchgerüttelt, geprüft, aber es kann weitergehen, freudig und gerne sogar – durch tägliche Medizin.
Am Weltaidstag denken wir an allein 88.000 Expertinnen und Experten, die wir in Deutschland haben. Es ist gut, dass sie mit uns leben.
Kommen wir ins Gespräch und lassen wir uns lehren, was wichtig ist im Leben und wie das Leben gelingen kann, auch wenn es bedroht ist, meint Pfarrer Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.


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