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05.06.2021
Weltumwelttag

Es muss 1985 gewesen sein, es stand der Weltumwelttag ins Haus, der 5. Juni. Wir hatten in Jena gerade eine Umweltgruppe gegründet und haben den zentralen Platz neben dem Turm – nun, den haben wir bepflanzt. Betonplatten raus, Bäume rein. Na ja, als Fotomontage. Heute am PC eine Kleinigkeit, damals wochenlange Handarbeit: Bäume fotografieren, kleine, große, die Fotos selbst abziehen, ausschneiden, aufkleben. Ein Meisterwerk. Am Weltumwelttag hing es im Kirchenschaukasten. Am nächsten Morgen war die Scheibe eingeschlagen. Hat also gewirkt.

Würde ich heute eine Fotomontage zum Weltumwelttag machen, ich würde wohl eher etwas rausschneiden als hinzufügen.

Da sind diese Monster-SUV, nicht die kleinen, aber die irre schweren und großen Panzer. Ein Drittel aller Neuzulassungen sind SUV. Fahren die jetzt plötzlich alle zur Jagd in den Wald oder querfeldein zum Einkaufen oder was? Die SUV sorgen weltweit für einen Wahnsinns-Zuwachs an CO2-Ausstoß. Also, raus damit. Was noch? Ha, Laubbläser und Laubsauger. Was für ein sinnloser Lärm und Energieverbrauch, abgesehen davon, wie lächerlich es aussieht, wenn Männer hinter einzelnen Blättern herjagen. Raus, dafür einen Laubrechen rein ins Bild. Was noch … ? Kohlekraftwerke würde ich rausschneiden, Legebatterien, die Plastikinseln im Meer …

Tja, wenn es so einfach wäre. In Jena stehen heute wirklich Bäume am Rand dieses Platzes. Enkeln ein Klima zu hinterlassen, das sie leben lässt, ein Meer ohne Plastik, Städte ohne Panzer, saubere Luft … das wird nur zu haben sein, wenn wir uns den einen oder anderen Stachel zumuten, nicht nur am Weltumwelttag,

meint Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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