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05.08.2022
Wir sind Bayern x

Angepriesen wird es als Kracher, aber ich schalte da nicht ein: traditionell eröffnet der Deutsche Meister die Bundesligasaison. Gähn. Seit 10 Jahren Bayern München.
Diese weit verbreitete Klage: die Reichen werden immer reicher. In der Bundesliga stimmt das.
Wie langweilig, wenn es eine Mannschaft gibt, die sich nur selbst schlagen kann: Gelegentliche Ausrutscher, der Arroganz geschuldet.
Früher hieß es, „FC Bayern München, der Traditionsverein mit der sozialen Ader“. Dann kamen Qatar und die Geschäfte mit dem Mörderregime. War angeblich nötig. Wirtschaftlich.
Wer reich ist, der denkt immer irgendwann: das steht mir zu. Meinen Stand zu halten, steht mir zu. Mir zu nehmen, steht mir zu. Immer mehr. Sonst kann ich bald nicht mehr mithalten.
Das ist die große Angst der Reichen. Abstiegsängste, obwohl man selbst gar nicht weiß, wie sich Abstieg wirklich anfühlt.
Nun, sie verdienen viel, die Reichen, aber nicht unseren Neid.
Martin Luther hat gesagt: „Unser Herrgott gibt gewöhnlich Reichtum nur den groben Eseln, denen er sonst nichts gönnt.“
Da braucht man als Armer nicht die Faust zu ballen. Vor allem, weil auch das relativ ist. Arm sein oder sich arm fühlen. Der Wirtschaftsminister ist ebenfalls nach Qatar geflogen. In unser aller Namen. Das Bild hat sich eingebrannt. Wie er sich verbeugt hat vor dem Emir. Weil: Deutschlands Abstieg könnte bevorstehen.
Wie es scheint, sind wir alle etwas Bayern München.

Seufzt Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.


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