Augenblick mal, MDR, Radio, Radio-Andacht, Radio-Andachten, Radioandacht, Radioandachten,

23.04.2021
Wir wollen alle fröhlich sein

„Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit, denn unser Heil hat Gott bereit“, so beginnt ein Kirchenlied. Nur für sich genommen klingt das komisch. Wir wollen alle fröhlich sein – so als könnte man Fröhlichkeit anordnen. Ich tue mich schwer damit. Wenn ich habe Ärger oder Sorgen habe, dann kann ich die nicht einfach weg lächeln.

Doch damit tue ich dem Lied unrecht. Es geht nicht um aufgesetzte Fröhlichkeit , sondern um eine frohe Botschaft, die seit Ostern in der Welt ist. Dass neues Leben möglich ist, dass Tod nicht gleich zu setzen ist mit Ende, Aus, Vorbei.

Als Jesus ins Grab gelegt wurde, sah allerdings zunächst alles danach aus. Ein großer Stein wurde vor das Felsengrab gerollt. Ein großer Stein lag auch auf den Herzen aller, die Jesus verbunden waren. Aus. Tot. Keine Hoffnung mehr.

Doch am Ostermorgen, so die biblische Geschichte, ist der Stein weggerollt und das Grab ist leer. Was für ein Bild! Was für eine Hoffnung! Ja, unser Leben ist oft eine steinige Angelegenheit, so mancher Sorgen- oder Trauerstein drückt schwer und lange. Das kann ich nicht weg lächeln. Doch die Osterbotschaft weckt Hoffnung. Sie ignoriert die Steine unseres Lebens nicht. Sondern: Sie nimmt sich ihrer an. Gott nimmt sich ihrer an. Ihm sind wir nicht egal. Er kann Steine wegrollen von unseren Herzen, in der größten Dunkelheit ein Licht anzünden.

Das hoffe ich. Und darum kann ich gut singen: „Wir wollen alle fröhlich sein.“

Ich wünsche Ihnen einen guten Tag! Pfarrerin Cornelia Biesecke aus Eisenach und evangelisch.


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar