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28.05.2017
„Wo war Gott in Buchenwald?“

Man hätte eine Stecknadel fallen hören. So hoch war die Konzentration gestern in der Jakobskirche in Weimar. Ivan Ivanji, 88jährig, sitzt auf dem Podium und erzählt, wie er sich in Auschwitz, dann in Buchenwald von Gott tief enttäuscht fühlte und den Glauben aufgab. „Wo war Gott in Buchenwald?“ Er weiß es nicht. Man müsse die Frage umdrehen: „Wo war Gott bei den Christen, die das zugelassen haben?“ so sagt es Ricola Gunnar-Lüttgenau, der amtierende Direktor der Gedenkstätte. Es ist leicht, Gott verantwortlich machen zu wollen für alles Fürchterliche in der Welt. Aber andersherum wird ein Schuh daraus: Die Frage geht uns an. Wo sind wir jetzt? Und welchem Gott stellen wir uns zur Verfügung?

Es sind solche Veranstaltungen, die für mich den Kirchentag ausmachen. Wo ich merke, dass die großen Themen mich meinen. Und mich brauchen. Drei prallvolle Kirchentags-Tage in Weimar gehen damit für mich zu Ende.

Heute nun der große Festgottesdienst in Wittenberg. Sie können ihn im MDR-Fernsehen ab 12 Uhr sehen. Der südafrikanische Bischof Thabo Makgoba wird predigen, er ist der Nachfolger Desmond Tutus. Es lohnt sich, ihm zuzuhören. Und viele unserer Posaunenchöre sind beteiligt. Und tausende ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Das Wetter passt.

Die stillen tiefen Momente und die großen Gottesdienste – ich bin gottfroh, das wir sie haben.
Einen sonnigen Sonntag wünscht ihnen Ulrike Greim aus Weimar.


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