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30.10.2020
Woher kommt mir Hilfe?

„Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe?“ So beginnt ein Text der Bibel (Psalm 121). Gesprochen, wahrscheinlich gesungen haben diese Worte Menschen, die auf Pilgerreise zum Tempel in Jerusalem waren. Jerusalem, die Stadt auf dem Berg, ist von Bergland umgeben. Viele Menschen glaubten damals, Gott dort besonders nahe zu sein. Doch Bergland ist auch gefährliches Land. Viele böse Überraschungen können dort lauern, auch vor Räubern ist man damals nicht sicher.

Woher kommt mir Hilfe? Die besorgte Frage ist berechtigt, wenn man sich auf den Weg durch die Berge macht. Das ist sie bis heute. Zwar sind wir nicht pilgernd im Gebirge unterwegs, aber bildlich gesehen schon. Unser Leben, im Grunde jeder Tag, ist ein Weg mit ungewissem Ausgang. Und Berge tun sich gerade mehr als genug auf. Was kommt da noch alles auf uns zu bei diesem Teil-Lockdown? Wie viele Existenzen werden bedroht sein?

Woher kommt mir Hilfe? Die Antwort gibt sich der biblische Textschreiber selbst. Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Da traut jemand Gott ganz schön viel zu. Im Grunde alles. Er hofft: Egal, was kommt, Du, Gott, wirst bei mir sein. Ob ich auf dem Gipfel stehe oder ob es gerade bergab geht mit mir.  

Naiv ist dieser Mensch nicht. Er erwartet nicht, dass alles gut wird. Er hofft einfach, dass Gott an seiner Seite ist, ihn trägt, ihm Kraft gibt. Das fühlt sich gut an, gerade jetzt.  

Und am Ende des Textes steht ein Segen: „Der Herr behüte dich vor allem Übel. Er behüte deine Seele.“

Das wünsche ich uns für heute. Cornelia Biesecke aus Eisenach und evangelisch.


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