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06.07.2021
Wunderbare Welt

„What a wonderful world“ - was für eine wunderbare Welt – singt Louis Armstrong. Bis heute ein Welthit. Warum eigentlich? Da singt einer vom blauen Himmel, von Blumen und vom Regenbogen. Als gäbe es nichts anderes. Und was ist mit den Flüchtlingslagern? Den Kriegs- und Krisengebieten? Dem Hunger? Die Welt ist nicht nur wunderbar. Das ist doch naiv!

Dabei hätte Louis Armstrong selbst viele Gründe gehabt, seine Welt wenig wunderbar zu finden. In ärmlichsten Verhältnissen ist er aufgewachsen, Sohn einer 16jährigen Prostituierten. Als Jugendlicher landet er in einer Anstalt für schwarze Obdachlose. Doch hier lernt er Trompete spielen und schafft später den Weg zum Weltruhm als singender Jazztrompeter, und das trotz vieler Beleidigungen und Benachteiligungen wegen seiner Hautfarbe. Das Lied entsteht 1967. Auch keine wunderbare Zeit mit dem Vietnamkrieg und den blutigen Kämpfen in der Bürgerrechtsbewegung. Heute vor fünfzig Jahren ist Louis Armstrong gestorben. Sein Lied aber lebt.

Denn er besingt die wunderbare Welt. Und berührt damit viele Herzen. Meins auf jeden Fall. Ich sehe darin keine naive Weltflucht, sondern einen Perspektivwechsel. Einen Kontrapunkt. Denn die Welt ist wunderbar. Schau auf die Bäume, auf blühende Rosen, auf den verlässlichen Wechsel von Tag und Nacht. Wunderbar von Gott geschaffen.

Gerade, wenn Du denkst, jetzt geht nichts mehr, dann öffne die Augen und schau hin. Auf das Schöne, das es gibt. Und schöpfe daraus Kraft für alles andere.

Uns allen einen guten Tag. Pfarrerin Cornelia Biesecke aus Eisenach, evangelische Kirche.


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