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03.11.2020
Wunschort

Eine Nachricht vom Paketdienst: „Die Sendung wurde an ihrem Wunschort abgelegt“. Huch, denke ich, hatte ich es mir nicht hierher gewünscht, zu mir nach Hause? Wo ist denn dann mein Wunschort, wenn nicht daheim?
Natürlich, fällt mir ein, in Griechenland. Danke fürs mitdenken, Götterbote, aber woher weißt du das? Fühle ich mich glatt überrumpelt: Man weiß ja gar nicht, was die für Daten haben und was die draus lesen können.
Es wird doch wohl keinen Algorithmus geben, der meine Wünsche besser kennt als ich selbst? Klar, diese besonderen Wünsche mögen bei uns Menschen vorkommen, dass wir uns nach etwas sehnen, aber selbst nicht so genau sagen können, wonach. So eine stille, adventliche Sehnsucht, die sich anschleicht und die sich neben einen setzt, dass man sie fast nicht bemerkt. Eigentlich geht alles seine Bahn im Leben, aber dann fragt sie: War das schon alles? Oder: Bist du wirklich an dem Platz, wo du hingehörst?
Jedenfalls, das Telefon klingelt, das Arbeitsamt meldet sich. Dort läge ein Paket für mich. Ob das richtig wäre? Nein, sage ich, also ja, das Paket schon, aber ansonsten: Wunschort?!
Die Wege des Algorithmus sind unergründlich. Das haben sie gemeinsam mit Gottes Wegen.
Sie scheinen manchmal umständlich zu sein. Aber zum Schluss gibt es auch angenehme Überraschungen. Diesmal hat der Himmel eine schöne Begegnung arrangiert. Danke für die freundlichen Menschen beim Arbeitsamt, betet Pfarrer Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.
 


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