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29.12.2019
Zwischen den Jahren

Zwischen den Jahren – das ist eine feine Zeit. Stille Zeit,

Das große Durchatmen.

Matt vom Gänsebraten und der Schokolade. Ausschlafen. In Ruhe spazieren gehen. Mit dem Hund mal `ne größere Runde drehen. Ein bisschen durchpusten lassen.

Die Muskeln entspannen sich, die Gesichtszüge auch, der Atem wird tiefer, der Puls ruhiger und gleichmäßig.

Viele Geschäfte haben zu, Büros geschlossen.

Zwischen den Jahren fahren sogar die Nachrichten herunter, auch Politikerinnen und Politiker dürfen mal das Smartphone ausmachen. Durchatmen. Nicht reagieren. Ich finde das gut.

Ich kann es nämlich gut leiden, wenn der gesellschaftliche Puls herunter geht. Wenn sich die gesellschaftlichen Falten glätten, die Muskeln etwas entspannen. Etwas. Das ist gerade so nötig.

Dass die Krakeeler in den Kommentarspalten auch mal mit was anderem beschäftigt sind. Zum Beispiel mit der eigenen Familie. Oder sich selbst.

Das ist eine gute Zeit.

Weil ich da merke: So kann es auch sein. Ruhig. Nicht geschäftig. Menschen – entspannt. Familien – zusammen. Man hat Zeit für einen Plausch auf der Straße. Auch die ist weniger belebt. Das tut gut zu sehen.

So könnte es öfter sein. Zeit, den allgemeinen Fluss zu unterbrechen. Den Stressfluss, den Streitfluss, den Autofluss, den Nachrichtenfluss, den Reaktionsfluss. Einfach mal heraustreten und abschalten. Für sich sein.

Die Alten nannten dies eine Heilige Zeit.

Denn Gott liebt unsere Lücken. In denen hat er eine Chance.

Weiß Ulrike Greim aus Weimar.


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