PM 97 | 07.06.2005
Bischof Kähler zum Weihnachtsfest

Landesbischof Kähler wirbt an Weihnachten für stärkere Integration von Ausländern
„Wir waren und sind selbst Fremde vor der Krippe mit dem Jesuskind“

Für eine stärkere Integration von ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern hat sich der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, Christoph Kähler, anläßlich des bevorstehenden Weihnachtsfestes ausgesprochen.

Kähler erinnerte an die Rolle der heiligen drei Könige im Weihnachtsgeschehen: Die drei Könige würden oft als Vertreter der Erdteile Asien, Afrika und Europa dargestellt. Sie gelten als die ersten Ausländer an der Krippe mit dem Jesuskind. Die Weihnachtsfamilie habe die Fremden ganz selbstverständlich aufgenommen. „Im Stall von Bethlehem begegnet uns Gott ganz nah, als Mensch, als Menschenbruder. Dabei ist jede und jeder, auch aus den fremdesten Ländern willkommen. Die Friedensbotschaft, die von Jesus ausgeht, betrifft alle Menschen. Sie macht alle zu Brüdern und Schwestern, weil wir Kinder eines Vaters, Kinder Gottes sind. Das ist die Botschaft, die die drei Weisen aus dem Morgenland in die Weihnachtsgeschichte hineintragen und die sie mit in die Welt hinausnehmen.“

Eine Welt der Globalisierung und Europäisierung fordere heute zu einem wachsenden interkulturellen Zusammenleben vor Ort heraus. „Ob wir Fremde integrieren oder ignorieren hängt daran, ob wir aufeinander zugehen, uns kennenlernen, ins Gespräch kommen“, sagte Kähler. „Die Weihnachtsgeschichte kann uns dabei helfen. Wenn wir genau hinschauen, werden wir Europäer uns in einem der drei heiligen Könige wiederfinden - als Ausländer. Wir waren und sind selbst Fremde vor der Krippe mit dem Jesuskind.“

Kähler warb gegenüber den Kirchgemeinden dafür, Möglichkeiten für Begegnungen mit Zuwanderern zu schaffen. Er sieht auch die Kommunen herausgefordert und setzt sich für die verstärkte Gründung von Ausländerbeiräten ein, in denen die Belange der insgesamt in Thüringen lebenden 34.500 Ausländerinnen und Ausländer besprochen werden könnten. Auch sollten Möglichkeiten für ehrenamtliche Arbeit der Zuwanderer erschlossen werden. Dies könnte schließlich helfen, Vorurteile der einheimischen Bevölkerung abzubauen.

Bei Rückfragen:
Ralf-Uwe Beck, 03691/212887 oder 0172/7962982


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