PM 25 | 30.05.2005
Frühjahrssynode macht Weg für Föderation frei

Synode macht Weg für Föderation der Kirchen in Mitteldeutschland frei
Doppelhaushalt beschlossen:
Kirchliche Arbeit für 2003 und 2004 gesichert
Kein Personalabbau. Keine neuen Schulden

Die Frühjahrssynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen hat den Doppelhaushalt für die Jahre 2003/2004 beschlossen und den Weg für die Föderation mit der Kirchenprovinz Sachsen frei gemacht.

Ein Schwerpunkt der Synode war die Kooperation mit der Kirchenprovinz Sachsen. „Die Synode hat den Weg für die Ausarbeitung einer Föderation mit der Kirchenprovinz Sachsen frei gemacht“, sagte Synodalpräsident Steffen Herbst. Nach dem positiven Votum der Synode könne jetzt mit Begleitung einer Managementberatungsfirma ein entscheidungsreifes Modell für die künftige Föderation ausgearbeitet werden. Dieser Architektenplan soll zur nächsten Tagung der Synode im November vorliegen. Bis zum Frühjahr 2004 wird den Gemeinden Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben, bevor die Synode endgültig entscheidet. Der Beschluß ist mit 48 Ja- gegen 11-Neinstimmen gefaßt worden.

Herbst ist sich sicher, daß die bei Gemeinden bestehenden Ängste, mit der Kooperation an eigener Identität zu verlieren, abgebaut werden können. „Je konkreter die Zusammenarbeit wird, umso mehr werden wir erfahren, daß zwei kleine Landeskirchen gemeinsam mehr Wirkung für die Menschen in Thüringen und Sachsen-Anhalt entfalten können.“ Mit dem Synodenbeschluß sei eine gute Grundlage geschaffen, den Protestantismus in Mitteldeutschland zu stärken.

Bestätigt hat die Synode auch die Pläne der beiden Kirchen, wonach bereits im kommenden Jahr eine gemeinsame Synode und eine gemeinsame Kirchenleitung gebildet werden könne. Bereits Anfang Juli werden die beiden Landessynoden gemeinsam in Halle tagen. Auch die Kirchenverwaltung soll nach dem Willen des Kirchenparlamentes zusammengeführt werden.

Dabei sollen jedoch die beiden Kirchenämter in Magdeburg und Eisenach ebenso erhalten bleiben wie das jeweilige Bischofsamt. Damit will die Synode die jeweils eigene Identität der Kirchen in ihren Regionen wahren. Für die Zeit zwischen 2004 und 2008 soll vor diesem Hintergrund eine gemeinsame Kirchenverfassung ausgearbeitet werden.

Am Samstagvormittag hat die Synode mit dem Beschluß des Haushaltes der Kirchenleitung Handlungsvollmacht über Ausgaben in Höhe von 85,4 Millionen Euro im Jahr 2003 und 84,4 Millionen Euro im Jahr 2004 erteilt. Den Ausgaben sind prognostizierte Einnahmen in jeweils gleicher Höhe gegenübergestellt. „Die Schere zwischen steigenden Personalausgaben bei gleichzeitig rückläufigen Einnahmen geht weiter auf. Dennoch können wir in den nächsten beiden Jahren Personalabbau vermeiden, müssen aber unsere Sachausgaben erheblich reduzieren“, erläutert Stefan Große, Finanzdezernent der Thüringer Landeskirche. Er sieht die Kirchgemeinden und Kirchenkreise herausgefordert, noch mehr als bisher für die kirchliche Arbeit direkt vor Ort um Unterstützung zu bitten: „Nicht nur die Kirchenmitglieder möchten, daß die Kirche im Dorf bleibt. Deshalb dürfen und müssen wir auch bei der Finanzierung von Projekten die ganze Gesellschaft in den Blick nehmen.“

Die größte Investition im Doppelhaushalt ist die Sanierung und der weitere Ausbau des Zinzendorfhauses in Neudietendorf. Hier arbeiten bereits das Pädagogisch-Theologische Zentrum der Landeskirche, das Predigerseminar sowie die Evangelische Akademie. Später sollen weitere Arbeitsbereiche, wie die Landesstelle für Jugendarbeit, in das kirchliche Kompetenzzentrum umziehen.

Bis zum Jahr 2007 erwartet Große einen ständigen Rückgang der Kirchensteuereinnahmen. Diese würden dann um 2,3 Millionen Euro unter dem jetzigen Niveau in Höhe von 33 Millionen Euro liegen. An Personalkosten müßten jährlich durchschnittlich 3,5 Prozent mehr auf-gewendet werden. So würden diese von 53,9 Millionen Euro im Jahr 2003 auf 56,1 Millionen Euro im Jahr 2004 steigen. Zwischen 2005 und 2007 seien Personalkürzungen unvermeidbar. In jedem der 18 Kirchenkreise müßten dann eine Pfarrstelle und insgesamt 13 Mitarbeiterstellen eingespart werden.

Die Kooperation der beiden Kirchen im Internet: www.kircheinmitteldeutschland.de

Bei Rückfragen:
Ralf-Uwe Beck, 03691/212887 oder 0172/7962982


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