PM 22 | 30.05.2005
Frühjahrssynode mit Bischofsbericht eröffnet

Landesbischof Kähler vor der Synode: USA beschädigt UNO mutwillig
Regionalisierung kirchlicher Arbeit schafft Entlastung und Vielfalt

Mit einer Würdigung der Friedensgebete hat Landesbischof Christoph Kähler seinen Bericht zur Lage der Kirche vor der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen eröffnet. Der Bericht steht am Anfang der bis Sonntag dauernden Beratung des 66köpfigen Kirchenparlamentes. Kähler hat seinen Bericht unter die Überschrift „Kampf und Kontemplation“ gestellt. Die Friedensgebete seien „kostbar, weil sie beides enthalten: das öffentliche Wort, den sichtbaren Protest und das Händefalten“.

Zu dem Krieg gegen den Irak sagte Kähler, daß es Christen nicht um einen Heiligen Krieg gehen könne und „nicht um den Kampf zwischen den Guten und den Bösen“. Christen müßten sich daran orientieren, was der Friedenssicherung am meisten dient. Gerade zur Friedenssicherung und für den Interessenausgleich zwischen kleinen und mächtigen Nationen seien die Vereinten Nationen unersetzlich. Diese aber würden durch das Vorgehen der amerikanischen Regierung „mutwillig beschädigt“.

Kähler sprach sich während seines Berichtes auch für die Föderation der Thüringer Landeskirche mit der Kirchenprovinz Sachsen aus. Angesichts weiter zurückgehender Ressourcen sieht er die Landeskirchen in den zentralen Dienstleistungen für die Gemeinden an der Grenze der Leistungsfähigkeit. „Wo eigentlich ein Team arbeiten müßte, erwarten wir von Einzelkämpfern gleich große Wirkungen“. In einer Föderation sieht Kähler Synergieeffekte. So würde ein einheitlicher Leitungswillen gegenüber kirchlichen Einrichtungen ermöglicht, und zunehmend länderbezogen und nicht an den Kirchengrenzen entlang gearbeitet.

Für die Thüringer Landeskirche benannte der Bischof Probleme im Nachgang der Strukturreformen der vergangenen Jahre. Heute sei der Pfarrdienst dadurch erheblich erschwert, daß zu einem Pfarramt im ländlichen Raum vier und mehr Kirchgemeinden gehörten. Dabei hätten 55 % der insgesamt 1.369 Kirchgemeinden weniger als 200 Mitglieder. Kähler warb für eine stärkere Regionalisierung der Arbeit. 69 Kirchgemeinden hätten sich in den vergangenen beiden Jahren zusammengeschlossen. Dies sei ermutigend, könne entlasten und sorge für Vielfalt. Unverzichtbar ist für Kähler den Einsatz von Ehrenamtlichen. Diese dürften jedoch nicht als Ersatz des Pfarrers oder der Pastorin angesehen werden. Alle seien Apostel unserer Zeit.

Hinweis für die Redaktionen: Den ganzen Bischofsbericht, sowie Tagungsunterlagen finden Sie

Bei Rückfragen:
Ralf-Uwe Beck, 03691/212887 oder 0172/7962982


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