PM 63 | 07.06.2008
Pilger koennen sich in Thueringen

Pilger können sich in Thüringen auf die Spuren starker Frauen begeben
Besonderer Tipp für Schulklassen und „Schnupperpilger“

Die ersten Pilger haben heute den neuen Pilgerweg „Auf den Spuren starker Frauen“ einge­weiht. Hier werden die Lebenswege drei bedeutender Frauen aus der religiösen Geschichte Thüringens verknüpft: Elisabeth, Walburga und Paulina. Die Strecke verläuft von Erfurt über Molsdorf, Ichtershausen, Arnstadt, Niederwillingen und Singen nach Paulinzella. Sie orien­tiert sich am mittelalterlichen Jakobsweg und soll künftig nach Saalfeld und Coburg weiter führen.

Die Idee zu dem Projekt hatten vier Frauen bei einem Workshop zum Thema „Kirche und Tou­rismus“: Aus Erfurt Christine Dölle vom Evangelischen Augustinerkloster und Cordula Hörbe als Vertretin des Bistums sowie Regina Hölzer von der Tourist-Information Paulinzella und Susen Reuter vom Stadtmarketing Arnstadt. Der Themenweg ist fünfzig Kilometer lang und mit der Jakobusmuschel markiert. Ein Flyer enthält die Wegführung und kurze Biographien der drei starken Frauen. Sie sind mit vielen Orten des Weges verbunden.

Walburga (710 bis 779) war Benediktinerin. Ihr Verwandter Bonifatius rief sie in die germa­nische Mission. Vor allem im ausgehenden Mittelalter, das geprägt war durch schwere Seu­chen und Hungersnot, wurde sie als Nothelferin und Schutzpatronin angebetet. Selbst in den kleinen Dörfern und auf den Bergen gab es Walpurgiskapellen als Wallfahrtsziele. Der Pil­gerweg führt unter anderem zum Walpurgiskloster Arnstadt, das auf den Grundmauern einer Wallfahrtska­pelle entstanden ist.

Die Christin Paulina (1067 bis 1107) lebte nach dem Tod ihres zweiten Ehemannes mit gleich­gesinnten Frauen zusammen. In der Abgeschiedenheit und Stille des Thüringer Waldes grün­dete sie 1106 in Paulinzella ein Doppelkloster für Benediktinermönche und Nonnen. Sie starb auf einer Reise nach Hirsau. Ihre Gebeine wurden später nach Paulinzella überführt.

Der Heiligen Elisabeth (1207 bis 1231) sind Erfurter Stationen des Pilgerweges ge­widmet. So zeigt die Elisabethkapelle die ältesten Wandmalereien aus dem Leben der Landgra­fenfamilie. Im heutigen Ursulinenkloster hatte Elisabeth 1228 bei den Magdalenerin­nen über­nachtet. Hier ist ihr ein Glasfenster gewidmet. Der Dom gehört zu den Stationen, da hier 1235 die Proklamation der Heiligsprechung stattgefunden hatte.

„Wir wollen diesen Themenweg mit ganzem Herzen lebendig halten und freuen uns auf viele Pilgerfreunde“, sagt Christine Dölle, Ansprechpartnerin für das Pilgern im Augustinerkloster. Sie empfiehlt den Weg beispielsweise Schulklassen für „Wander-Pilgertage“, um Heimat- und Kirchengeschichte kennen zulernen. Die Kürze des Weges macht ihn ihrer Ansicht nach auch interessant für „Schnupperpilger“, die neugierig auf diese Art des Unterwegsseins sind.

Bei Rückfragen: Christine Dölle, 0361-57 66 038 oder Cordula Hörbe, 0361-64 61 265


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