Pressestelle Thüringen

„Ein Trauerspiel“: Sommer-Hitze hat 150 Orgeln beschädigt
Thüringer Landeskirche beziffert Schäden auf 400.000 Euro

Die Hitzewelle im Sommer dieses Jahres hat zu Schäden an etwa 150 Orgeln der insgesamt 1.600 Orgeln in Kirchen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen geführt. Das hat eine vorläufige Bestandsaufnahme ergeben.

Durch die anhaltend hohen Temperaturen sei die Luftfeuchtigkeit in den Kirchenräumen extrem abgefallen. Das habe die Spielbarkeit vieler Orgeln beeinträchtigt. Bei der Mehrheit dieser Orgeln würde mit der Normalisierung des Raumklimas die Spielbarkeit in wenigen Wochen wieder hergestellt sein. Bei zehn Prozent der Orgeln allerdings habe die Hitze zu bleibenden Schäden an der Substanz der Instrumente geführt.

So seien Holzpfeifen, Windkanäle und Lederteile gerissen. An zahlreichen Holzteilen sei es zu Verwerfungen gekommen. Betroffen seien nicht nur reparaturbedürftige sondern auch gerade restaurierte Orgeln. In vielen Gemeinden könnten die Schäden durch ein grundlegen-des Stimmen der Orgel und durch kleinere Reparaturen behoben werden. Es müsse jedoch auch mit sehr aufwendigen Instandsetzungen gerechnet werden, wenn das Pfeifenwerk abgebaut werden muß, um an die Schadstellen zu gelangen.

„Wir beziffern die Orgelschäden insgesamt auf mindestens 400.000 Euro. Es ist ein Trauerspiel. Die Hitzewelle wirft uns bei den Orgelsanierungen um Jahre zurück. Die Landeskirche hat 75.000 Euro für einen Notfonds bereitgestellt, mehr können wir aus dem laufenden Haushalt derzeit nicht aufbringen. Vielen Kirchgemeinden wird nichts bleiben, als Spendenaktionen zu starten, um die Hitzeschäden zu beheben“, so Oberkirchenrat Christhard Wagner.

Mit der Sanierung der Orgeln könne erst nach weiteren Untersuchungen begonnen werden. Noch im Oktober würden die acht Orgelsachverständigen der Thüringer Landeskirche im Gespräch mit der Kirchenverwaltung die ersten Schritte planen.

Bei Rückfragen:
Ralf-Uwe Beck, 0172-7962982