PM 027 | 24.03.2023
Weltgebetstag wird in Mitteldeutschland vielfältig gefeiert

Gebet unter dem Motto „Glaube bewegt“ kommt aus Taiwan

Der Ökumenische Weltgebetstag am 3. März wurde von Frauen aus Taiwan unter dem Motto „Glaube bewegt“ vorbereitet. Menschen in über 150 Ländern der Erde feiern mit. In der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) gibt es rund um den ersten Freitag im März wieder vielfältige Veranstaltungen. Zu den Länderabenden, Gottesdiensten, Kindertreffen oder Projekttagen werden vielerorts Buffets mit landestypischen Speisen und Dia-Vorträgen angeboten. Themen wie Demokratie, Frieden und Menschenrechte stehen im Mittelpunkt. Eine Übersicht von einigen Veranstaltungen findet sich unter: www.frauenarbeit-ekm.de/arbeitsbereiche/weltgebetstag/aktuelles/.

„Wir freuen uns, dass das Interesse an den Vorbereitungsveranstaltungen zum Weltgebetstag ungebrochen ist. Nach der coronabedingten Pause konnten wir wieder ähnlich hohe Teilnahmezahlen verbuchen“, so Simone Kluge von den Evangelischen Frauen in Mitteldeutschland (EFiM). „Der Weltgebetstag aus Taiwan widmet sich einem brandaktuellen Thema. Wie können wir angesichts äußerer Bedrohung und Spaltungen in der Gesellschaft den Zusammenhalt erhalten, uns gegenseitig stärken und friedensstiftend wirken? Die Taiwanerinnen erzählen davon, wie sie Kraft aus der Gewissheit ziehen, dass sie in den Augen Gottes ,kein Konfetti, sondern Teile eines großen Puzzles‘ sind“. Ihre Botschaft sei: „Glaube bewegt, er tröstet und trägt durchs Leben.“

Rund 180 Kilometer trennen Taiwan vom chinesischen Festland. Doch es liegen Welten zwischen dem demokratischen Inselstaat und dem kommunistischen Regime in China. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und will es „zurückholen“. Taiwan hingegen pocht auf seine Eigenständigkeit. Als Spitzenreiter in der Chip-Produktion ist das High-Tech-Land für Europa und die USA wie die gesamte Weltwirtschaft bedeutsam. Seit Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine kocht auch der Konflikt um Taiwan wieder auf. In diesen unsicheren Zeiten haben taiwanische Christinnen Gebete, Lieder und Texte für den Weltgebetstag 2023 verfasst.

Die Hauptinsel des 23 Millionen Menschen zählenden Pazifikstaats ist ungefähr so groß wie Baden-Württemberg. Auf kleiner Fläche wechseln sich schroffe Gebirgszüge, sanfte Ebenen und Sandstrände ab. Über 100 kleine Korallen- und Vulkaninseln bieten einer reichen Flora und Fauna Lebensraum. Bis ins 16. Jahrhundert war Taiwan ausschließlich von indigenen Völkern bewohnt. Dann ging die Insel durch die Hände westlicher Staaten sowie Chinas und Japans. Heute beherbergt Taiwan eine vielfältige kulturelle und sprachliche Mischung.

Der Konflikt zwischen der Volksrepublik China und Taiwan geht zurück auf den chinesischen Bürgerkrieg zwischen 1927 und 1949. Es folgte nicht nur der wirtschaftliche Aufschwung als einer der „asiatischen Tiger-Staaten“, sondern auch die Errichtung einer Diktatur. Nach langen Kämpfen engagierter Aktivistinnen und Aktivisten zum Beispiel aus der Frauenrechts- und Umweltbewegung fanden im Jahr 1992 die ersten demokratischen Wahlen statt.

Heute ist Taiwan ein fortschrittliches Land mit lebhafter Demokratie. Gerade die junge Generation ist stolz auf Errungenschaften wie digitale Teilhabe, Meinungsfreiheit und Menschenrechte. Der hektische Alltag in den Hightech-Metropolen wie der Hauptstadt Taipeh ist geprägt von Leistungsdruck, langen Arbeitstagen und steigenden Lebenshaltungskosten. Und doch spielen Spiritualität und Traditionen eine wichtige Rolle. Die meisten Menschen in Taiwan praktizieren einen Volksglauben, der daoistische und buddhistische Einflüsse vereint. Zentrum des religiösen Lebens sind die zahlreichen bunten Tempel. Christinnen und Christen machen nur vier bis fünf Prozent der Bevölkerung aus.

Hintergrund:
Der Weltgebetstag wird an jedem ersten Freitag im März in mehr als 120 Ländern gefeiert und beschäftigt sich jedes Jahr mit der Lebenssituation von Frauen eines anderen Landes. Über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg engagieren sich christliche Frauen dafür, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können. So wurde der Weltgebetstag in den letzten 130 Jahren zur größten Ökumenischen Laienbewegung und schärft den Blick für weltweite Herausforderungen wie Armut, Gewalt und Klimawandel. Mit der Weltgebetstags-Kollekte werden Frauen- und Mädchenprojekte auf der ganzen Welt unterstützt.

Weitere Informationen im Internet: www.weltgebetstag.de und www.frauenarbeit-ekm.de

RÜCKFRAGEN

Friedemann Kahl, 0151-59128575, oder Susanne Sobko, 0162-2048755


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