PM 112 | 25.10.2008
Pilgergruppe besucht Gewalt Opfer Johannes Falken

Pilgergruppe besucht Gewalt-Opfer Johannes Falken
Spenden für den rollstuhlgerechten Umbau des Wohnhauses

Die Teilnehmer der Pilgerreise „Mit Luther unterwegs“ besuchen morgen an ihrem fünften Reisetag (24. Oktober) das Opfer eines brutalen Überfalls. Sie sind am Nachmittag zum Kaffeetrinken bei Familie Falken in Leuna eingeladen. Dort werden sie über das Schicksal von Johannes Falken informiert. Der damals 19-Jährige war in der Nacht zum 21. Juli 2007 grundlos zusammengeschlagen worden. Heute sitzt er im Rollstuhl und hat mit den schweren Folgen zu kämpfen.

Für die Pilger wird der Besuch ein Anlass sein, sich generell mit dem Thema Gewalt unter Jugendlichen zu beschäftigen. In Sachsen-Anhalt gab es im vergangenen Jahr 2.705 Straftaten, die den Tatbestand einer schweren Körperverletzung erfüllten und von Jugendlichen unter 21 Jahren ausgingen. In Thüringen weist die Kriminalstatistik 1.600 Fälle von schwerer Körperverletzung durch Jugendliche und Heranwachsende aus. Die Folgen für die Opfer sind dramatisch und betreffen nicht nur körperliche Schäden.

So müssen die Eltern von Johannes Falken ihr Wohnhaus rollstuhlgerecht umbauen lassen – vom Treppenlift bis zu den Sanitäranlagen. Insgesamt wird der Umbau rund 130 000 Euro kosten, wobei 50 000 Euro von Gertraud und Dieter Falken als Eigenanteil aufgebracht werden müssen. Damit der Umbau des Hauses möglichst schnell beginnen kann, wurde ein Spendenaufruf gestartet. Auch die Pilgergruppe wird sich an der Spendensammlung beteiligen.

Hintergrund:
Gemeinsam mit Freunden war Johannes Falken nachts in der Innenstadt von Halle unterwegs, als er von zwei Jugendlichen im Alter von 20 und 21 Jahren brutal geschlagen und getreten wurde. Selbst als er noch am Boden lag, hörten die Misshandlungen nicht auf. Johannes Falken wurde vier Stunden operiert, hatte Hirnblutungen, lag mehrere Wochen im künstlichen Koma – die Ärzte und seine Eltern bangten um sein Leben. Schließlich stabilisierte sich sein Zustand und er wurde in eine Rehabilitationsklinik verlegt. Dort musste der junge Mann unter anderem das Sprechen wieder erlernen.

Nach der gegenwärtigen Einschätzung der Mediziner wird Johannes Falken sein Leben lang im Rollstuhl sitzen müssen und mit den Folgen seiner Gehirnverletzungen zu kämpfen haben. Die Täter konnten von der Polizei drei Wochen nach dem Überfall verhaftet werden. Das Landgericht Halle verurteilte sie zu Haftstrafen von neuneinhalb und fünf Jahren.

Spendenkonto:
Spenden zum Umbau des Wohnhauses: Commerzbank Merseburg, Konto-Nr. 4 057 279, BLZ 800 400 00 unter dem Stichwort „Johannes Falken“

Bei Rückfragen: Dieter Falken, 03461-813175


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