25.04.2022
Hunderte Lehrkräfte aus Ukraine wollen an Schulen arbeiten | Paus: Qualifikationen unkompliziert anerkennen

Düsseldorf, Berlin (epd). Hunderte Lehrkräfte aus der Ukraine haben sich an deutschen Schulen beworben.

Einige arbeiten bereits als Willkommenskräfte, um den geflüchteten Schülerinnen und Schülern das Ankommen zu erleichtern, wie eine Umfrage der „Welt am Sonntag“ ergibt. Die designierte Familienministerin Lisa Paus (Grüne) kündigte an, Geflüchteten aus der Ukraine die Arbeit an deutschen Schulen und Kitas zu erleichtern.

Der Umfrage zufolge haben sich in Hessen bereits 400 Lehrkräfte aus der Ukraine beworben, in Berlin 300, in Rheinland-Pfalz 200, in Baden-Württemberg 280 und in Brandenburg 170. Als Willkommenskräfte für die geflüchteten Schülerinnen und Schüler seien bisher in Bayern 200 Menschen mit ukrainischen Sprachkenntnissen eingestellt worden und in Sachsen 122. Berlin habe 30 ukrainische Lehrkräfte verpflichtet, Hamburg 23, Schleswig-Holstein 23 und Niedersachsen 15. In Sachsen-Anhalt arbeiteten bisher acht Lehrerinnen und Lehrer aus der Ukraine, 14 weitere sollen bald folgen.

Die designierte Familienministerin Paus sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag Online, Print Montag): „Viele Ukrainerinnen, die kommen, sind bestens qualifiziert“. Die Anerkennung der Abschlüsse sei allerdings eine Hürde. Sie werde darüber kurzfristig mit ihren Kolleginnen und Kollegen auf Bundes- und Länderebene sprechen, erklärte die Grünen-Politikerin. „Ich finde: Da muss deutlich mehr gehen“, fügte sie hinzu.

Paus erklärte, auch Lernangebote auf Ukrainisch im Internet seien hilfreich für die geflüchteten Kinder und Jugendlichen. Sie sollten den regulären Unterricht aber nicht ersetzen. „Wir müssen alles tun, damit die Integration gelingt“, sagte die Grünen-Politikerin: „Die geflüchteten Kinder sollen wissen, dass sie hier willkommen sind. Kontakt zu Gleichaltrigen ist da enorm wichtig.“

Nach Angaben der „Welt am Sonntag“ werden bereits 61.000 ukrainische Schüler in Deutschland unterrichtet. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), die schleswig-holsteinische Kultusministerin Karin Prien (CDU), rechne mittelfristig sogar mit bis zu 400.000. Um sie in kleinen Gruppen zu unterrichten, seien bis zu 24.000 Lehrer nötig. „Die Zahlen werden sich erst nach und nach sortieren. Nicht jeder schickt seine Kinder sofort in die Schule“, sagte Prien. Lehrkräfte aus der Ukraine seien eine große Hilfe für die geflüchteten Kinder und Jugendlichen.


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