26.07.2022
Sachsen-Anhalt dehnt Abwasser-Untersuchungen auf Corona-Viren aus

Halle/Magdeburg (epd). In Sachsen-Anhalt wird ab Herbst an zwölf Klärwerkstandorten wöchentlich das Abwasser auf Corona-Viren untersucht.

Ein seit März 2021 laufendes Pilotprojekt in Halle, Magdeburg, Weißenfels und Bernburg habe zuverlässige Informationen zur Einschätzung des Infektionsgeschehens geliefert, wie Umweltminister Armin Willingmann (SPD) am Montag in Halle (Saale) sagte. Das Corona-Screening des Landesamtes für Umweltschutz soll zukünftig auch in Dessau, Köthen, Naumburg, Zeitz/Göbitz, Schönebeck, Halberstadt, Silstedt und Stendal-Stadtforst erfolgen.

„Das Abwasser-Screening wird die klinischen Tests zwar nicht komplett ersetzen können; es hilft aber dabei, die Dunkelziffer einzuordnen und zu verringern. Denn auch wenn weniger Menschen sich testen, erzeugen sie ja trotzdem weiterhin Abwasser“, erklärte Willingmann. Die Daten aus Klärwerken seien damit ein wertvolles, ergänzendes Instrument im Pandemiemanagement.

Nach Informationen des Umweltministeriums zeigen Ergebnisse des Pilotprojekts einen deutlichen Zusammenhang zwischen - bisher auf klinischen Tests basierenden - Inzidenzzahlen und den im Abwasser nachgewiesenen Corona-Genom-Fragmenten. Die Methode funktioniere unabhängig von der Teststrategie und der Testbereitschaft der Bevölkerung.

Klinische Tests könnten die Abwasser-Untersuchungen aber nicht ersetzen. Zum einen sei keine individuelle Zuordnung möglich und zudem lasse sich die konkrete Anzahl von Infizierten in einem Stadtgebiet nicht berechnen, wie es hieß. Trends und Hotspots könnten jedoch schnell und sicher erkannt werden.


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