02.05.2025
Kriegsende
Als der 2. Weltkrieg im Frühjahr 45 endet, ist Albert gerade drei Jahre alt. Er weiß noch genau, wie damals ein amerikanischer Panzer mitten vor dem Naumburger Dom stand. Ein Bild, das sich ihm einbrennt.
Tage zuvor waren in Naumburg Brücken und Häuser, auch die Stadtkirche bombardiert worden.
Und dann hat man sie anrollen hören: die Amis. Am Mittag des 12. April, ein Donnerstag.
Der Bürgermeister übergibt die Stadt ohne Gegenwehr, dafür verschonen die Sieger die Bürger.
Wohnungen werden beschlagnahmt und geräumt, Soldaten quartieren sich ein, und es gibt erste Festnahmen von Nazis.
Auf den Dörfern schenken die Kinder den Soldaten frische Eier. Mal was anderes als immer nur Konservenkost. Dafür bekommen die Kleinen Kaugummi. Albert hat den Geschmack heute noch auf der Zunge.
Im Heeresverpflegungsamt öffnen die Amerikaner die Lebensmittelreserven und verteilen sie unter der Bevölkerung.
So war das damals, erzählt Albert.
Heute ist er 84. Das Ende des Krieges und der Nazis sei doch ein großes Geschenk gewesen. Und dass es ausgerechnet uns Deutschen nach diesem verbrecherischen System schon lange wieder so gut geht, das sei doch wirklich eine unverdiente Gottesgnade. Das sei vielen gar nicht bewusst. Und ergänzt noch: Wir müssten unbedingt dafür sorgen, dass diese A…. da hat er ein deftiges Schimpfwort verwendet – dass diese… unter keinen Umständen wieder an die Macht kommen.
Seine Worte in unser aller Ohren wünscht sich Pfarrerin Christina Lang, Ev. Kirchengemeinde Naumburg