28.05.2025
Bauernkrieg
Das Ende des Bauernkrieges jährt sich zum 500. Mal. Am 15. Mai 1525 metzelten rund 6.000 Landsknechte die meisten der bei Bad Frankenhausen in einer Wagenburg verschanzten 8.000 aufständischen Bauern nieder. Ihr Anführer Thomas Müntzer wurde gefangen, gefoltert und gestern vor 500 Jahren bei Mühlhausen enthauptet. Damit war das Programm der 14 Frankenhäuser Artikel der Bauern erledigt.
Schon der 1. Artikel fordert, dass die Gemeinden ihre Pfarrer selbst wählen. Noch heute kann in der evangelischen Kirche kein Pfarramt ohne Zustimmung der Gemeinden besetzt werden. Die freie Wahl des Stadtrats von Frankenhausen kam erst an 13. Stelle. Aber Bauern und Bürger wollten noch mehr. Freien Zugang zu Wild und Weiden, eine geordnete Justiz, weniger Abgaben und Dienste und die Gleichheit von Stadt- und Landvolk um Frankenhausen. Und Müntzer meinte, dass Gott selbst bald die Welt regieren würde, dazu wollte er die Obrigkeit abschaffen. Er bejahte Gewalt und verlor sein Leben.
Sein Weg war falsch, doch die Hoffnung bleibt: „Zur letzten Zeit wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“ So prophezeite Jesaja vor knapp 3000 Jahren, so hoffte Müntzer vor 500 Jahren. Kein Krieg mehr?! Wann es so weit ist, weiß ich nicht. Aber wir können bei uns anfangen – verzichten, versöhnen, verzeihen: Frieden stiften!
Einen erfolgreichen Tag wünscht Jan Lemke, evangelisch, aus Erfurt.