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27.05.2025
Der Fels

Ja, ich bin in der Kirche. Ich gehöre dazu. Nein, Kreuzzüge und Hexenverbrennungen lehne ich ab, auch wenn sie Teil der Geschichte sind. Und aktuell bringen mich selbst Missbrauchsskandale und falsche politische Einmischungen nicht dazu auszutreten. Da könnte ich ja gleich unserem Land und der Welt überhaupt den Rücken kehren.

Menschen verhalten sich falsch, innerhalb und außerhalb der Kirche, wie überall. In der Kirche sind weder die besseren noch die schlechteren Menschen. Aber in der Kirche stellt sich mehr als anderswo die Frage, wie wir mit unseren Fehlern umgehen, weil wir es hier mit Gott zu tun haben. Früher hat man von Sünden gesprochen, weil jedes Fehlverhalten zuerst ein Verstoß gegen Gottes Gebote war. Höllenbilder beunruhigen uns heute meist nicht. Aber ich fühle mich schuldig, wenn ich Menschen verletzt oder Unrecht getan habe. Wenn meine Unvollkommenheit und meine Grenzen zutage getreten sind.

Und dann ist es gut, wenn ich Menschen treffe, denen es ähnlich geht. Die sich nicht als Maß aller Dinge begreifen. Denen es nicht reicht, nur an sich selbst zu glauben. Die wissen, dass es nicht ihre Entscheidung war, dass wir alle in dieser Zeit in unserer Welt leben, sondern Gottes Entscheidung. Solche Menschen treffe ich in der Kirche Der Glaube ist eine persönliche Sache, aber nicht privat. Für mich verbindet die Kirche Menschen. Sie bietet ihnen Raum: für den Austausch und die Suche nach den richtigen Antworten. Wie Psalm 18 fragt: „Wo ist ein Fels außer unserm Gott?“

Einen fröhlichen Morgen wünscht Jan Lemke, evangelisch, aus Erfurt.


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