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31.05.2025
Skagerrak

Heute vor 109 Jahren legte die „Thüringen“ ab. Ein nagelneues Schlachtschiff, bis an die Zähne bewaffnet, mit über tausend meist jungen Männern an Bord. Zusammen mit fast 100 anderen deutschen Kriegsschiffen fuhr sie nordwärts. Westlich von Dänemark trafen sie auf rund 150 britische Marineeinheiten. Das war bei der Meerenge vor Norwegen, dem Skagerrak. Die Seeschlacht tobte einen ganzen Tag. Über 8.500 Menschen starben. Über Tausend wurden teils schwer verwundet. Die „Thüringen“ half, drei britische Schiffe mit fast 1.000 Seeleuten zu versenken, bekam aber selbst keine Treffer.

Das Kaiserreich erklärte sich wegen der höheren Zahl versenkter Schiffe zum Sieger. Doch die Schlacht zeigte, dass die Royal Navy zu überlegen war. Die „Thüringen“ fuhr noch einmal in die Ostsee, viel mehr richtete sie nicht aus. Sie gehörte zu den Schiffen, auf denen 1918 die Mannschaften gegen die Fortsetzung des Krieges meuterten. Nach dem Krieg wurde sie an Frankreich ausgeliefert und als Zielschiff versenkt.

Ihr Bau hatte so viel gekostet, wie 50.000 Arbeiter im Jahr verdienten. Ihr Dasein war militärisch sinnlos. Sie brachte nur Tod, keinen Gewinn. Wie der Krieg insgesamt. Man begriff zu spät und hat schnell vergessen.

Psalm 112 sagt: „Wohl dem, der das Seine tut, wie es recht ist!“ Der Krieg war nicht recht, sondern sinn- und verantwortungslos. Die „Thüringen“ war ein Symbol dafür. Und ist eine Mahnung für uns.

Einen guten Morgen wünscht Jan Lemke, evangelisch, aus Erfurt.


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