19.04.2025
Schenken
Morgen nach dem Ostergottesdienst werden Schokoosterhasen, bunte Ostereier und kleine Geschenke im Garten versteckt, und die Kinder und Enkel werden wieder große Freude beim Finden haben.
Ich freue mich schon auf: „Ich habe was gefunden!“
Wir sammeln alle Geschenke.
Dann wird gemeinsam ausgepackt.
Wissen Sie schon, was sie ins Osternest legen?
Was war denn ihr kostbarstes Geschenk als Kind?
Von meiner Mutter war es ein kleiner gehäkelter Sattel für meinen Kuschelesel, den meine Geschwister immer nur Drahtesel nannten und mich damit fast zum Weinen brachten. Mein Vater flüsterte mir zu: Den hat Mutti heute Nacht noch gehäkelt. Ich habe sie dafür so sehr geliebt. Und den Esel habe ich bis heute.
Das Geschenk meines Vaters war auch sehr besonders. Mein Vater war Gartenarchitekt und seine Studenten schenkten ihm, natürlich um ihn zu necken, einen Gartenzwerg.
Er beging den Fehler, ihn mit nach Hause zu nehmen.
Mit der glühenden Liebe seiner vierjährigen Tochter hatte er nicht gerechnet.
Ich taufte ihn auf den Namen Klaus, fuhr ihn im Puppenwagen spazieren allen Lästereien meiner Geschwister zum Trotz.
Eines Tages fiel Klaus runter und zerbrach in viele Teile, ich war untröstlich. Ich sammelte sie zusammen und zeigte sie meinem Vater. Er meinte nur: „Dann werden wir Kläuschen mal heilmachen!“
Und in liebevoller Kleinstarbeit hat er Kläuschen wieder zusammengeklebt. Er hatte jetzt viele Narben. Ein zweiter Sturz war nicht mehr heilbar.
Für mich ist es die Liebe, die man in Geschenke steckt. Und schön, wenn der Beschenkte das spürt.
Ich wünsche ihnen gute Ideen für liebevolle Ostergeschenke.
Pfarrerin Renate Höppner aus Magdeburg