St. Nikolaus

Beschreibung


Historie
Lützeroda wurde 1236 erstmals urkundlich erwähnt. Nach dem Erscheinungsbild entstand die Kirche in diesem Zeitraum als Chorquadratkirche mit einem Rechtecksaal und einem längsrechteckigen Chor mit Turm. Ein zugemauertes romanisches Fenster in der Südwand des Turms und die Westwand mit Fugenritzungen erinnern an den romanischen Bau. Dorf und Kirche unterstanden bis zur Reformation dem Zisterzienserinnenkloster St. Michael in Jena, ebenso wie die sogenannten Klosterdörfer Cospeda, Closewitz, Löbstedt und Hainichen. Danach wurde Lützeroda vom Pfarramt in Cospeda betreut.
In der barocken Umbauphase 17./18. Jh. entstanden die jetzigen Fenster- und Türöffnungen. Der Turm erhielt einen Aufsatz mit geschweifter Haube und Laterne. Auf die Erneuerung des Kirchenschiffs weist ein Reliefstein mit Inschrift und Handabdruck im Fußboden hin. Von der Einrichtung blieb der Kanzelkorb erhalten, wurde bei einer späteren Renovierung aber tiefer gesetzt.
Friedrich Linz stiftete 1900 ein gemaltes Altarfenster, den segnenden Christus darstellend, und vier Fenster in Kunstverglasung. Nur das Fenster der Sakristei mit den Namen sämtlicher Geistlicher der Pfarrei seit dem Jahre 1565 blieb erhalten.

Innenausstattung
In der Nordwand des Chores befindet sich eine wahrscheinlich romanische Sakramentsnische mit barockem Eisengitter. Der ursprüngliche Steinaltar wurde verändert und verkleinert (Weihekreuze). Das Oberteil des Taufsteins ist vielleicht noch romanischen Ursprungs; der achteckige Fuß mit der Inschrift MDLXXX (1590) eine spätere Zutat. Von ursprünglich zwei Glocken blieb nur die Glocke mit Spruchband: „Ehre sei Gott in der Höhe - im Jahre 1849 goss mich Heinr. Ulrich in Apolda“ erhalten. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die andere Glocke vom Turm genommen und eingeschmolzen.

Restaurierung
Der Turm der Kirche neigte sich in den 80er Jahren in Richtung Kirchenschiff. Es drohte der Abriss. Durch die Aktivität einiger Lützerodaer Bürger unter der Leitung von Ralf Faber (Baubrigade der LPG) im Jahre 1984 konnte der Turm unter erheblichen Anstrengungen gerettet werden. Von 2009 bis 2011 wurde die Kirche grundhaft saniert.
2019 konnte die Firma Domglas Naumburg ein neues Chorfenster als Spende der Familie Olthoff einbauen. Unten rechts ist eine Distel abgebildet, die dem Dorfwappen entlehnt wurde.