Holzkirche

Die Stadtkirche Neuhaus am Rennweg ist die evangelisch-lutherische Kirche der Stadt Neuhaus am Rennweg. Die neugotisch gestaltete Holzkirche wurde am 28. August 1892 eingeweiht.



Adressdaten


Daten & Fakten


  • Baujahr: 1891-1892
  • Baustile: Englische Neogotik, Tudorstil
  • Besonderheiten: Die Kirche besteht hauptsächlich aus einheimischem Bauholz.
  • Öffnungszeiten Sommer:
    Mai bis Oktober: Mo-Fr 9-16 Uhr, Kirchenführung nach Absprache möglich,
    Sa: Schlüssel im Fremdenverkehrsamt
  • Öffnungszeiten Winter:
    Schlüssel im Fremdenverkehrsamt
    100 m von der Kirche entfernt
    Tel: (03679) 72 20 61

Profil


Gottesdienst - Bei uns findet regelmäßig Gottesdienst statt. Führungen - Wir bieten auf Nachfrage Führungen an. Kirchenführer - Wir bieten einen gedruckten Kirchenführer. Veranstaltungen - Wir führen besondere Veranstaltungen durch (z.B. Konzerte oder Ausstellungen). Angebote für Kinder - Bei uns gibt es Angebote für Kinder: z.B. Malecke, Kinderspielplatz, Kirchenpädagogik. Café - Wir führen ein Kirchen-Café. Rad- oder Wanderweg - Wir liegen an einem Rad-/wanderweg. Trinkwasser - Bei uns gibt es Trinkwasser in der Nähe. Toilette - Im Umkreis von 100m finden Sie eine öffentliche Toilette.

Beschreibung


Kirchlich gehörten Neuhaus und der ältere Stadtteil Schmalenbuche ursprünglich zur Pfarrei Oberweißbach. 1668 bis 1673 ließ Graf Albert Anton von Schwarzburg-Rudolstadt in der Nähe des heutigen Marktplatzes ein Jagdhaus errichten. Dabei wurde auch in Verlängerung des linken Seitenflügels eine kleine Barockkirche aus Holz errichtet, die am 20. September 1673 eingeweiht wurde. Auf gräfliche Anordnung entstand 1683 die selbstständige Pfarrei Neuhaus, zu der auch Schmalenbuche und Lichte gehörten. Bis 1765 war die Pfarrei von 89 auf etwa 400 Gemeindemitglieder gewachsen. Eine Erweiterung der Kirche mit neuer Orgel und Glocke folgte. Trotz ständiger Reparaturarbeiten verschlechterte sich im 19. Jahrhundert der Bauzustand der Kirche – nur das Dach war verschiefert – stetig und führte 1889 zur Umsetzung eines Neubaus. Die Planung der neugotischen Holzkirche oblag dem Rudolstädter Baurat und Architekten Rudolph Brecht. Das Gotteshaus entstand 1891/92 unterhalb der alten Kirche und wurde am 28. August 1892 eingeweiht. 1894 wurde die alte Kirche abgerissen. Der Einbau einer Kohleheizung erfolgte 1934. Größere Instandsetzungsmaßnahmen wurden 1982, 1994 und 2006 durchgeführt.

Die nach Nordosten ausgerichtete Holzkirche steht auf einem Natursteinsockel an einem Hang unterhalb des Marktplatzes. Die neugotische Saalkirche ist schieferverkleidet und hat einen eingezogenen, gerade geschlossenen Chor mit seitlichen Anbauten, die zum einen die Sakristei beherbergen und zum anderen in der ehemaligen Taufkapelle Gedenkplatten beider Weltkriege. Der gegenüberstehende Kirchturm mit dem Haupteingang trägt die Jahresbezeichnung 1891. Er hat ein Satteldach auf dem ein oktogonaler Dachreiter sitzt und wird von seitlichen Anbauten flankiert. Die zweifarbige Verschieferung und zweigeschossige Zwillingsfenster, oben mit Spitzbögen gestaltet, gliedern die Fassade.

Der Kirchenraum mit seinen rund 350 Sitzplätzen ist vollständig holzverkleidet und hat eine dreiseitig umlaufende Empore. Ein sichtbares doppeltes Hängewerk trägt den Dachstuhl. Die geometrisch-ornamentale Glasmalerei der Fenster fertigte die Glasmalereianstalt Ferdinand Müller. Das Altarbild ist ein Öldruck der Kreuzabnahme von Peter Paul Rubens.

Ornamente von Weintrauben, Blätter und Reben beziehen sich auf das Thema des Gotteshauses, das von dem 15. Kapitel des Johannesevangeliums abgeleitet ist: „…Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun…“.

Mehr Fotos