Kirche Steudnitz

Kirchengemeinde
Kirche Steudnitz

Die mittelalterliche Dorfkirche in Steudnitz stammt vermutlich aus dem 13. Jahrhundert. Der ehemals romanischen Baukörper bekam durch die Einbauten der Barockzeit, wie der Kanzelaltar und die vor 1800 erbaute Orgel, vermutlich aus der Werkstatt des Naumburger Orgelbauers Matthias Vogeler, ein neues Gesicht.



Adressdaten


  • Bachstraße 3
    07774 Dornburg-Camburg (OT Dorndorf-Steudnitz)

Beschreibung


Seit Mitte der Siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts begann die Kirche zusehend zu verfallen. Ab 1987 blieb sie fünf Jahre lang sich selbst überlassen wegen zunehmender Baufälligkeit. 1992 wurde die Idee geboren, die Steudnitzer Kirche wieder zum Leben zu erwecken. Die statische Sicherung des Daches erfolgte dann ab 1995. Die stark beschädigte Orgel wurde zunächst ausgelagert. 1996 wurde dann die Neueindeckung des Kirchenschiffes abgeschlossen.

Danach erfolgte die Innenrestaurierung. 1997 wurde die ehemalige sogenannte Winterkirche abgerissen und der alte Zustand wieder hergestellt. 1998 wurde die Orgel durch die Firma Schüssler aus Greiz wieder eingebaut und, wenn auch noch nicht saniert, so doch in einen für den gottesdienstlichen Gebrauch ausreichenden Zustand versetzt. Die Pläne zur Sanierung der Orgel wurden schließlich 2008 umgesetzt.

Wertvollster Ausstattungsgegenstand der Kirche ist die alte Eingangstür mit ihren spätgotisch verzierten Beschlägen und beredten Zeugnissen der Vergangenheit wie den Einschußlöchern aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges.

Die mittelalterliche Dorfkirche in Steudnitz, welche vermutlich aus dem 13. Jahrhundert stammt, hat im Laufe ihrer Geschichte mancherlei Ein- und Umbauten erlebt, die dem ehemals schlichten wehrhaften romanischen Baukörper allmählich innerlich und auch äußerlich ein anderes Gesicht verliehen. Insbesondere die Einbauten der Barockzeit, wie der Kanzelaltar und die kleine, vermutlich aus der Werkstatt des Naumburger Orgelbauers Matthias Vogeler stammende, vor 1800 erbaute Orgel prägen heute das Kircheninnere.

Von alledem wäre allerdings heute eigentlich nicht mehr viel zu sehen, denn seit Mitte der Siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts begann die Kirche ein Schattendasein zu fristen, so daß Verfall und Zerstörung Einzug hielten und der eindringende Regen schließlich das Bauwerk zu zerstören drohte. Seit 1987 wegen zunehmender Baufälligkeit und infolge der kirchlichen und gesellschaftlichen Depression jener Jahre ungenutzt, blieb das Kirchlein fünf Jahre lang sich selbst überlassen.

1992 wurde die Idee geboren, die Steudnitzer Kirche wieder zum Leben zu erwecken.Bei ersten Untersuchungen stellten sich jedoch erhebliche statische Mängel und die Einsturzgefahr des Unterzuges heraus. 1994 wurde schließlich zur Absicherung der Finanzierung und zur logistischen Begleitung der Sanierungsarbeiten ein Förderkreis unter Leitung des Hunsrücker Unternehmers Eckhardt Thomas gegründet, dessen Firmen th-beton und dornburger zement die Arbeiten maßgeblich unterstützten.

Die statische Sicherung erfolgte dann 1995 durch den Einzug zweier Leimbinder. Anschließend begann Herr Claus Tüchelmann aus Dorndorf mit dem Auswechseln schadhafter Deckenbalken und der Erneuerung der Kassettendecke im Bereich des Kirchenschiffes. Dazu wurde 1995 auch die schon stark beschädigte Orgel von der Firma Schüssler aus Greiz fachmännisch ausgelagert, damit sie während der Arbeiten keinen weiteren Schaden nimmt. 1996 wurde dann die Neueindeckung des Kirchenschiffes abgeschlossen.

Außerdem wurde die Sanierung der schadhaften Hölzer und das Ausbessern der Wände im Innenraum fortgesetzt, die zerstörten Lagerbalken im Turmbereich ausgetauscht und im Anschluß daran die Erneuerung der Decke in diesem Abschnitt in Angriff genommen. Danach erfolgte die Innenrestaurierung durch die Firma Volkland aus Eisenberg. Im Zuge dieser Arbeiten kam es auch zur Erneuerung der gesamten Elektrik, zunächst durch Detlef Himmelreich aus Steudnitz, fortgesetzt l997 durch die Firma Steudnitzer Gesamtelektrik unter der Leitung von Michael Hünniger.

1997 wurden die Fußböden im Emporenbereich und in einem Teil des Kirchenschiffes erneuert. Außerdem wurde die ehemalige sogenannte Winterkirche abgerissen und der alte Zustand des Raumes wieder hergestellt. Im gleichen Jahr wurde schließlich auch die neue Beleuchtung, eine Handarbeit der Firma Oehlmann aus Bielefeld montiert.

Claus Tüchelmann erhielt für seinen ehrenamtlichen Einsatz und seine fachlichen Leistungen im Rahmen der Sanierung der Kirche in Steudnitz am 2. Juli 1997 in Eisenberg den Denkmalpreis des Saale-Holzland-Kreises sowie zwei Jahre später zum Tag der deutschen Einheit am 7. Oktober 1999 in Berlin das Bundesverdienstkreuz durch den derzeitigen Bundespräsidenten Johannes Rau verliehen.

1998 wurde der schadhafte und unpassende Vorbau mit dem Treppenaufgang zur Empore abgerissen und nach einem Entwurf von Claus Tüchelmann durch die Firma Grünewald aus Jena neu in Zimmermannsarbeit als offener Vorbau errichtet. Außerdem wurde die Orgel durch die Firma Schüssler aus Greiz wieder eingebaut und, wenn auch noch nicht saniert, so doch in einen für den gottesdienstlichen Gebrauch ausreichenden Zustand versetzt.

Im Herbst 1999 wurde nach der Entdeckung des gemeinen Hausschwammes im Kirchenschiff der gesamte Fußboden des Mittelschiffes komplett entfernt, bis zu einer Tiefe von 60 cm ausgeschachtet, trockengelegt, grundhaft neu aufgebaut und schließlich mit der jetzigen Eichendielung versehen. Im gleichen Jahr wurde der Turm komplett verschiefert.

Seit 2007 gab es endlich auch Pläne zur Sanierung der 200 Jahre alten Vogler-Orgel. Mit Hilfe des Orgelbaumeisters Ulrich Blumenstein wurde Anfang 2008 mit diesen Arbeiten, die ca. 9000 Euro kosten sollten, begonnen. Die umfangreiche Reparatur, die die Wiederherstellung aller noch vorhandenen Register und die Sanierung der Windladen einschließt, wurde im Dezember 2008 abgeschlossen. Die Kosten beliefen sich am Ende auf 14.000 Euro.

Wertvollster Ausstattungsgegenstand der Kirche ist die alte Eingangstür mit ihren spätgotisch verzierten Beschlägen und beredten Zeugnissen der Vergangenheit wie den Einschußlöchern aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges.

Die Kirche wird regelmäßig für Gottesdienste, Konzerte, Ausstellungen und kleinere Theateraufführungen genutzt.

Möge die kleine Wiederauferstehungsgeschichte eines tot geglaubten Kirchleins allen Ansporn und Anreiz sein, dieses viele Jahrhunderte alte Kirchlein auch künftig zu erhalten und mit Leben zu erfüllen - Gott zu Ehren und den Menschen zum Segen.

Spendenkonto:
Sparkasse Jena, IBAN: DE84 8305 3030 0018 0591 39
Kontoinhaber: Ev. KKV Gera, Pfarramt Dorndorf
Verwendungszweck: RT-Nr. 0820, Spende Kirche Steudnitz