St. Stephanus

H. Heidenreich
St. Stephanus

• Romanisch
• 1683 Verlängerung des Kirchenschiffes nach Osten
• 1683 Taufengel und Altar
• 1700 Emporenbilder eines holländischen Künstlers aus Dankbarkeit für eine Heilung (Geburt Jesu bis Himmelfahrt/Pfingsten)
• Orgel gebaut 1864 (Troch aus Neuhaldensleben)
"In Hörsingen aufgestellt am 13. November 1875
(gestimmt) zum (ersten) … Mai 1890"
• 2005 Kirchenumfeld neu gestaltet: zwei Stufen abgesenkt. Pfarrhausmauer neu aufgebaut mit alten Steinen.



Adressdaten


  • Große Str.
    39356 Hörsingen

Beschreibung


Glocke
In Hörsingen hängt eine der ältesten Glocken Deutschlands, noch aus der Zeit, als in Hörsingen ein Kloster war: Die Theophilusglocke von 1180.
Der Glockensachverständige Gengelbach schreibt schon 1959: „Die Glocke gehört in die mittelalterliche Theophilusgruppe und weist die typische Bienenkorbform auf.
Zwar kann sie nicht als reine Theophilusglocke angesprochen werden, muss aber unbedingt vor dem Ende des 12. Jhdts. gegossen sein. Als Zeugnis früher Glockengießerkunst ist die Glocke von unersetzlichem Wert und muss auf das sorgfältigste behandelt werden. Es gibt in Deutschland nur noch ganz wenig Glocken aus dieser Zeit"
Glockengutachten von 1927 zum Download
Emporenbilder
• 1683 Emporenverlängerung
1700 Emporenbilder eines holländischen Künstlers aus Dankbarkeit für eine Heilung (Geburt Jesu bis Himmelfahrt/Pfingsten)
• 11 Ölgemälde eines holländischen Kaufmanns
• aus Dankbarkeit für seine Heilung im Kloster ca. 1500
• Motive: Geburt Jesu bis Pfingsten

Chronik: Aus alten Kirchenbüchern
Weihnachten 1875 haben wir die Orgel bekommen, sie kostete 200 Thaler, 100 Thaler sind aus der Kirchenkasse bezahlt und 100 Thaler mussten aus der Gemeinde aufgebracht werden.
1885 war ein zweiter Eingang in die Kirche geplant, der Plan wurde wieder verworfen.
1887 war der Turm, der aus lauter kleinen Steinen be¬steht, so bauf„llig, daá er entweder ganz abgerissen werden sollte, oder er sollte repariert werden. Da beim Abriß auch das Schiff in Mitleidenschaft gezogen worden wäre und dann dann hätte abgerissen werden müssen, so hat man den Turm im Jahre 1891 mit einer Zementschicht überzogen, denn auf einen Turm wollte man nicht verzichten.
1893 hatte Pastor Behrendts, des schlechten Fußbodens wegen, den Vorschlag gemacht, eine Kreuzkirche daraus zu bauen. Dieser Vorschlag wurde jedoch nicht durchgeführt, da die Reparatur des Fußbodens billiger kam.
So hat man 1894 erst einmal im Turm und im Schiff den Fußboden im Mittelgang erhöht und mit Platten ausgelegt. Das Gestühl ist nicht rausgenommen worden, da es sonst zerfallen wäre. So ist der Fußboden unter dem Gestühl so niedrig geblieben.
1895 ist der Altarraum erhöht und ausgedielt, die Orgel von der Ostseite an die Westseite gebracht worden, die Empore verlän¬gert und die Kanzel zurückgesetzt und alles durch freiwillige Beiträge erbracht.
1899 ist die Zwischendecke reingezogen worden und die Wandmalerei, das Deckenmedailion und die vier Evangelisten an die Kanzel gemalt worden und die anderen Malerarbeiten gemacht worden.
1911 erhielt die Hörsinger Kirche eine neue Kirchturmuhr, da die alte ausgedient hatte.
1917, am Ende des ersten Weltkrieges, wurde die größere Bronzeglocke mit einem Gewicht von 438 kg abgeliefert und eingeschmolzen.
1924 haben wir eine neue Kirchentür bekommen.
1927 wurde am Sonntag, den 19.6. die neue Bronzeglocke eingeweiht. Der Gottesdienst fand vor der Kirche statt, wo die Glocke bekränzt auf einem Wagen stand.
Im gleichen Jahr hat der Turm nach der Großen Straße noch ein Schalloch bekommen und das entgegengesetzte wurde zuge-mauert.
1933 hat die Orgel einen elektrischen Motor bekommen.
1939 diente der Gemeinderaum während der Rübenernte im Oktober den ersten Gefangenen als Schlafraum.
1941 sollte durch die Kirchenmauer eine Fensteröffnung in die Sakristei durchgebrochen werden. Dies wurde aber nie ausgeführt .
1942 ist im Januar die große Bronzeglocke im zweiten Weltkrieg wieder abgeliefert worden und eingeschmolzen.
1943 ist am 3.8. im Turm ein kalter Blitz eingeschlagen, die Beschädigung am Dach und Schalloch waren, Gott sei Dank, gering.
1946 waren für kurze Zeit im Gemeinderaum Flüchtlinge untergebracht, bis sie Wohnungen zugewiesen bekamen.
1954 ist die große Linde vor der Kirche vom Sturm so beschädigt, daß sie gefällt werden mußte. Sie war von oben bis unten gespalten. Sie war eines der ältesten Wahrzeichen Hörsingens.
(Diese Zusammenfassung erstellte Dorothea Wilke 1997)
• Pfarrer
1600? Heinrich Stammäus
1626-1629 Johannes Erkerling
1639-1675 Joachim Wisper
1676- Theodor Niemeier
-1779 Johann Georg Bock
1770-1780 Friedrich Heinrich Baldenius
1780-1792 Christian Vertraugott Schiller
1792-1818 Johann Christian Gräfe
1819-1835 Ludwig Schnackenburg
1835-1839 Ernst Friedrich Kalenbach
1840-1851 Carl Wilhelm Renius
1851-1857 August Carl Jabusch
1860-1871 Carl August Heinrich Gustav Müller
1872-1878 Hermann Ludwig Seippel
1878-1896 Bernhard Rudolf Behrends
1896-1903 Schreiner
1906-1913 Bertling
1914-1926 Winterstein
1927-1937 Martin
1938-1945 Cherubim
1945-1950 Schlatter
1850-1952 Huschenbett
1952-1955 Dr. W. Thiele
1955-1957 Huschenbett
1957-1979 Johann Skrodzki
1980-1985 Andreas Staemler
1985-1990 Christoph Koch
1991-2019 Hans Heidenreich
2020- Esther Spenn

Mehr Fotos


St. Stephanus