St. Martin

Adressdaten


  • Daumitsch
    07389 Grobengereuth

Beschreibung


1934 brannte die Kirche nach einem Blitzschlag ab. Nur ein großes Kreuz der Spätgotik konnte gerettet werden. Heute hängt es an der Ostwand über dem Altar und bestimmt das Bild der Kirche. Der Raum, in dem es steht, hat das Unglück ebenfalls überstanden. Es ist der spätgotische Chor im Untergeschoss des Turms. Das Netzgewölbe wird von vier Menschenköpfen, drei männlichen und einem weiblichen getragen. Der Altar steht frei, er ist auf dem alten Sockel neu aufgemauert worden. Ein kleines Sakramentshäuschen mit einer neuzeitlich ergänzten Tür ist in der rechten Ecke noch erhalten. Interessant ist eine kleine gemauerte Empore an der Nordseite, von der man gern wüsste, wozu sie einmal gebraucht wurde. Unter ihr befindet sich eine spitzbogige Tür. Sie diente wohl schon in früherer Zeit dem Zugang zur Sakristei und natürlich zu der erwähnten Empore. Am Triumphbogen rechts steht die Kanzel, versehen mit einem wuchtigen Schalldeckel. Vor dem Triumphbogen und gerade vor dem Altar steht der Taufstein, in neugotischer Formsprache gehalten. Das ganze wird von einer runden Empore ergänzt, in deren Mitte die damals hochmodern gemeinte pneumatische Orgel mit getrennt stehendem Spieltisch den Raum beherrscht. Heute ist das Instrument schlicht unbrauchbar, obwohl der Prospekt ein gewisses Selbstbewusstsein ausstrahlt. Abgesehen von diesem letztgenannten Defizit ist dem altneuen Gotteshaus mit seinen Zeugen der Vergangenheit und Gegenwart Großzügigkeit und Würde eigen. Erwähnt seien noch die an der Emporenbrüstung angebrachten Sprüche.
Die Kirche hat in der Zeit der Spätgotik schon bestanden. Ältere Zeugnisse fehlen leider. 1703 wurde das Langhaus erbaut, wobei wohl die Grundmauern benutzt wurden. 1893 erhielt es eine neue Flachdecke. 1988 musste der Kirchturm wegen starker Bauschäden gekürzt und verändert aufgebaut werden. Damit hängt es wohl zusammen, dass der Turm auf dem mächtigen Untergeschoss etwas allzu zierlich wirkt.
Die Orgel schuf 1934 Otto Poppe aus Schleiz. Im Turm befindet sich ein Glockenstuhl mit drei Plätzen. Die älteste Glocke stammt von 1934, eine weitere von 1975. Der dritte Platz ist heute leer. Der Mauerzug um die Kirche ist noch in großen Teilen erhalten.

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