St. Martinkirche

Adressdaten


  • Ortsstraße
    07381 Paska

Beschreibung


Von der alten Geschichte des Dorfes wissen wir fast nichts. 1544 werden Einkünfte der Kirche bezeugt, 1551 merkwürdigerweise zwei Kapellen genannt, wovon aber sonst nichts bekannt ist.

Der heutige Bau ist 1716 errichtet worden. Über den Häusern des Dorfes liegt das kleine Gotteshaus mit seinem Dachreiter. Die Laterne wirkt durch die hohen Ständer sehr leicht und luftig, was durch die schöne Bekrönung mit einer vergoldeten Kugel und Wetterfahne unterstützt wird. Im Innern empfängt uns ein einfacher Rechteckraum mit einer geputzten Decke. Vorne, über dem Kanzelaltar sehen wir, dass der Chor hoch hinaus gezogen ist und ein Kreuzgratgewölbe besitzt. Die davor stehende Kanzel kann deshalb auf einen besonderen Schalldeckel verzichten, der Prediger steht gewissermaßen in einer sich natürlich ergebenden, ihm Hintergrund und Rahmen verleihenden Umgebung. Darunter befindet sich ein gemauerter Altar, auf dessen Mensa ein etwas beengt wirkendes Bild des letzten Abendmahles, frei nach Leonardo da Vinci gestaltet, angebracht ist. Die beiden Türen führen heute in einen kleinen Gemeinderaum, der nachträglich geschaffen wurde. Die Folge ist, dass die Kanzel nur noch sehr mühsam über eine Dachluke erreicht werden kann und deshalb nicht mehr genutzt wird. Die Taufe ist einfach gestaltet, als ein runder Tisch auf drei Füßen, noch einfacher stellt sich das Lesepult dar. Die Bemalung von Decke und Emporen ist sehr sparsam und verwendet nur symbolische Bilder, ein Christuslamm im Scheitel des Triumphbogens und ein sehr naturalistisch gemaltes Auge als Sinnbild der göttlichen Gegenwart fallen besonders auf. Die beiden Emporen umschließen den Raum, auf der unteren steht die Orgel, die aus der Zeit der Entstehung dieser ganzen Ausstattung stammt. Rechts neben dem Altar hat ein spätgotischer Sakramentsschrein die Wirren der Geschichte fast unversehrt überstanden und spricht von einer Zeit zu uns, die wohl über fünf Jahrhunderte zurückliegt.

Im Dachreiter hängen zwei schöne alte Glocken, die 1545 und 1617 datiert sind. Die ältere wurde vielleicht von Rosenberger in Schleiz gegossen. Die jüngere Glocke schuf Hieronymus Moerinck in Erfurt.