Dorfkirche

Adressdaten


  • Hauptstraße
    07389 Knau

Beschreibung


Von Westen her gesehen steigt die Kirche hoch über dem Dorf auf. Die einst sicher auch in Knau vorhandene Umfassungsmauer ist verschwunden, so dass der Bau sich frei im Ort erhebt. Der Turm steht über dem gotischen Chorhaus. Betreten wir das Innere, erleben wir eine Überraschung. Eine mächtige Bretterwand steigt hinter dem Altar auf und füllt den ganzen Raum hinter dem gotisch gestalteten Triumphbogen. Bemalt ist sie mit Schablonenmalerei, jedoch keineswegs phantasielos. Jedes der 36 schmalen Felder zeigt ein eigenes Muster, die Wand erscheint dadurch sehr farbig. Das wirkt insgesamt ungewöhnlich, aber interessant und angenehm. Vor dieser Wand steht ein moderner, aufgemauerter Tischaltar, links am Triumphbogen eine Kanzel, deren Aufgang auch aus jüngerer Vergangenheit stammt. Ihr gegenüber befindet sich ein kleines Lesepult. Vor der Kanzel sehen wir eine Taufe, deren Deckel eine Restaurierung braucht und auch verdient. Alle drei Stücke sind neugotisch gestaltet, mit braunem Anstrich und sparsamer Vergoldung. Hinter der Taufe steht ein Zeuge der Vergangenheit, ein Taufengel, dem heute die Arme fehlen. Das Langhaus der Kirche ist mit zwei Emporen und einem barockisierenden Gestühl gefüllt. Überfangen wird alles von geputzten Flachdecken in Chor und Langhaus. Eine ganz besondere Kostbarkeit ist der alte Sakramentsschrein, der heute hinter der Lesekanzel steht. Er ist geschmückt mit Malereien, die noch die Umrisse von zwei Engeln mit Weihrauchfässern erkennen lassen, auch die alte Gittertür ist noch erhalten. Hinter der Bretterwand findet sich noch eine kleine Sakramentsnische. Damit ergibt sich für die Zeit der Erbauung einiges. In der Zeit gegen 1500 ist die Kirche wohl gotisch umgebaut worden, doch kann man annehmen, dass sie noch älter ist. Ein Epitaph an der Nordwand nennt die Jahreszahl 1608. Im Dreißigjährigen Kriege wurde das Gotteshaus stark zerstört. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wieder hergerichtet, ist die heutige Gestalt des Gebäudes mit seiner erstaunlich einheitlichen Ausmalung 1855 entstanden.
Die Orgel zeigt ein Etikett mit dem Namen Dornheim und der Ortsangabe Eichfeld bei Rudolstadt.
Im Turm hängen drei Stahlglocken von 1921.