St. Nikolaus

Foto: Thalmann
St. Nikolaus

C. E. V. P. 1707, Christian Ehrenfried von Pöllnitz 1707, steht auf dem alten Türsturz über dem Haupteingang der Kirche geschrieben. Doch der ursprüngliche Charakter des Gebäudes ist noch so deutlich, dass die Gründung in romanischer Zeit sicher ist.



Adressdaten


  • Am Anger
    07387 Krölpa OT Herschdorf

Beschreibung


Der schon erwähnte Haupteingang in die Kirche wird heute von einer einfachen rechteckigen Pforte gebildet, doch ist die alte Spitzbogentür noch zu erkennen. Das Innere des Gotteshauses ist sehr einfach gehalten und steht damit im Gegensatz zur Ausstattung von 17o7, die als „sehr bunt“ und an den Seiten ringsum mit Gitterständen eingefasst beschrieben wird. Die heutige Ausmalung ist wohl 1769 zugleich mit dem Einbau der „Emporkirche“ entstanden. Heute zeigt die Kirche keinerlei Bildschmuck, nicht einmal das sonst so häufige Tetragramm.

Schmuck ist einzig das sehr elegant im Zopfstil gearbeitete Gehänge am Altaraufbau. Interessant für den heutigen Betrachter ist, dass der Altartisch frei vor der Altarwand steht, was durch die dahinter liegende Tür zum Pfarrstand als alt belegt wird. Bemerkenswert ist auch, dass im Kanzelkorb, wie schon in Friedebach, ein klappbarer Sitzplatz für den Prediger eingebaut ist. Geschmückt wird der Raum von zwei großen Radleuchtern, die 1914 angeschafft wurden. Sie sollen an die Romanik erinnern, die damals sehr beliebt war. An der unteren der beiden Emporen sind einige Figuren angebracht, eine Maria mit Kind, ein Bischof und ein sehr alter, vielleicht spätromanischer Kruzifixus. Bei dem Bischof handelt es sich möglicherweise um den Namenspatron der Kirche, den Heiligen Nikolaus. Vervollständigt wird die Ausstattung durch eine Taufe, die aus Holz geschnitzt und bemalt einen Engel mit Füllhorn zeigt, in dessen Stürze eine Taufschale eingesetzt werden kann. Das kostbare Stück soll von dem Bildhauer Sachs in Pößneck gefertigt sein. Zwei Epitaphien vom Beginn des 18. Jahrhunderts sowie ein geschnitztes und bemaltes von 1720 sind noch erhalten.1949 wurde das Gotteshaus von Malermeister Sack in Schlettwein neu ausgemalt.

Die Orgel zeigt einen sehr schönen Prospekt, der wohl 1707entstand, dazu recht lebendige Schnitzereien. 1804, so erzählt uns eine Inschrift am Orgeltisch, wurde sie von einer Frau Leyh mit einer namhaften Spende bedacht und erneuert. Die Metallpfeifen des Prospekts wurden im letzten Krieg ausgebaut und konnten erst 2004 durch die Orgelbaufirma Schönfeld in Stadtilm erneuert werden.

Im Turm hängen zwei Stahlglocken von 1921, als Ersatz für die einst vorhandenen von 1511 und 1674, die dem 1. Weltkrieg zum Opfer fielen.

Die Kirche wird heute noch an drei Seiten von einer rechteckig angelegten Mauer eingefasst.