Dorfkirche Hütten

Adressdaten


  • Ortsstraße
    07387 Hütten

Beschreibung


Nähert man sich der Kirche, so ist man zunächst etwas verwirrt. Um das Gotteshaus zieht sich ein runder, noch fast ganz erhaltener Mauerzug. Das von ihm schützend umgebene Gebäude wird von einem niedrigen, ungewöhnlich geformten Turm bekrönt. 1975 musste der alte Turm weitgehend abgetragen werden und ein neuer wurde in einfacher Form mit einem Zeltdach neu errichtet. Genaues Hinsehen belehrt uns, dass wir es mit einer alten Chorturmkirche aus romanischer Zeit zu tun haben. Hinter dem Kanzelaltar ist noch das alte Ostfenster erhalten. Der Innenraum ist erstaunlich licht und weit gehalten, obwohl seine Größe eigentlich gering ist. Beherrscht wird er von einem Kanzelaltar, der seinerseits in eine Querempore eingefasst ist. Darunter führt eine Tür zum Kanzelaufgang, der Raum dahinter war ursprünglich als Sakristei gedacht. Der Schalldeckel zeigt einen Pelikan mit seinen Jungen, für die er sich gerade die Brust öffnet. Der Pelikan ist ein beliebtes Symbol in der christlichen Kunst. Die Legende besagt, dass er mit dem Opfer seines Herzbluts seine Jungen zu neuem Leben erweckt. Das wird als Hinweis auf das Opfer Christi am Kreuz verstanden.
Der Kanzelkorb ist eingefasst von Bildern mit Christus und den Evangelisten. Die Sanduhr mit vier Gläsern sowie ein Kerzenhalter sind erhalten. Sehr interessant ist das Gestühl. Seine Türen sind noch vorhanden und reich mit Blumenranken sowie den großen Initialen der einstigen Benutzer bemalt. Die Decke ist aus Holz, in der Art eines Spiegelgewölbes gehalten. Rechts und links stehen unter der Empore Gutsherrenstände. Bis auf die oben beschriebenen Bilder am Kanzelaltar zeigt der Raum keine figürlichen Darstellungen, ist aber mit Blumenmotiven, Ornamenten usw. reichlich ausgemalt. An der Kanzel sind Jahreszahlen angegeben: 1699, 1725, 1935. Sie bezeichnen durchgreifende Erneuerungen des Gotteshauses.
Die Orgel ist nach einer Restaurierung durch die Fa. Rösel und Hercher in Saalfeld im Jahr 2000 in gutem Zustand. Der Prospekt stammt offenbar aus der Bauzeit um 1800 von Johann Georg Kummer. Die Zinnpfeifen wurden erneuert, an den Registerzügen finden wir noch die alten Bezeichnungen. Besonders interessant ist eine alte Spielanleitung am Spielschrank, die dem Organisten sagt, wie er die Melodien begleiten kann.
Im Turm hängt eine Glocke aus Bronze, gegossen von Schilling in Apolda 1925. Sie ist reich mit Schrift dekoriert. An der Seite liegt noch eine Uhrglocke von 1824.