Dorfkirche Kopitzsch

Adressdaten


  • Kopitzsch
    07819 Miesitz

Beschreibung


Über die frühe Geschichte des Gotteshauses ist nicht viel zu erfahren. Die dreiteilige Anlage des Baus mit Apsis, Chor und Langhaus lässt romanischen Ursprung annehmen. 1738 – 40 wurde das Gebäude durchgreifend neugestaltet und erhielt die Ausstattung, die in großen Teilen noch heute sein Aussehen im Inneren prägt. Doch wurde auch im 19. Jahrhundert viel an der Kirche gearbeitet, wovon die Jahreszahl 1888 im Triumphbogen Zeugnis gibt. Im Inneren beherrscht der im Zopfstil geschmückte Kanzelaltar das Bild. Über dem Kanzeldeckel leuchtet ein Strahlenkranz mit drei Flämmchen, Sinnbild der Heiligen Dreifaltigkeit. Rechts und links daneben erscheinen zwei große Engelputten als der einzige figürliche Schmuck des Raums. Ein Altarbild fehlt. An der Rückwand des Altaraufbaus findet sich eine interessante Notiz: „Lindig von Triptis hat diese Kanzel gemahlet d. 2. Juni 1817.“ Ein Taufgestell der Zeit um 1740 vervollständigt das Bild, allerdings liegt die zu ihm gehörende Krone auf dem Dachboden. Den Kirchenraum umgeben zwei Emporen. Sie sind wohl 1888 bemalt worden, denn zu dieser Zeitangabe am Triumphbogen passt ihr Erscheinungsbild. Sie sind mit Schablonenmalerei in den damals beliebten Brauntönen gestaltet. Im Westen steht auf der unteren Empore die Orgel. Die Emporenbrüstung ist in ihrem Bereich mit schweren, vierkantig geschnittenen Traillen gefüllt. Das Ganze überdeckt eine recht lebendige Stuckdecke, die im Jahre 2010grundlegend restauriert wurde. Eine besondere Kostbarkeit sind die schönen Glasfenster im Chorraum mit Blumenmotiven im Jugendstil. 1894 fand man im Pfarrgarten einen kleinen Silberschatz aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, der wohl aus Angst vor Plünderungen vergraben wurde. Aus dem Erlös wurden die beiden Fenster angeschafft.
Die Orgel besitzt noch den Prospekt der Entstehungszeit, ist aber im 19. Jahrhundert neu disponiert
worden. Geschaffen hat sie 1745 der Orgelbauer Finke d. J.
Im Dachreiter hängen zwei Bronzeglocken. Die größere trägt die Jahreszahl 1820, die kleinere
kommt aus Apolda und könnte nach ihrer Beschriftung aus den 60er Jahren stammen.
Ein noch großenteils erhaltener Mauerzug umgibt Kirche und Friedhof. 1886 wurde er nach Norden hin vergrößert.