27.03.2023
Flasbarth: Ukraine-Wiederaufbau Aufgabe für Generationen

Berlin (epd). Beim Wiederaufbau der Ukraine geht es nach Einschätzung des Staatssekretärs im Bundesentwicklungsministerium, Jochen Flasbarth, derzeit vor allem um Reparaturen von Kraftwerken und Minenräumung.

„Man muss Dinge wieder aufbauen im Wissen, dass sie möglicherweise erneut zerstört werden“, sagte er dem „Tagesspiegel“ (Print Montag, Online Sonntag). Im Übrigen sei der Wiederaufbau „eine Aufgabe für Generationen“.

Die Minenräumung sei für die Landwirtschaft entscheidend, damit wieder produziert werden könne. Der Agrarsektor sei eine der Haupteinnahmequellen der Ukraine gewesen, fügte Flasbarth hinzu.

Langfristig gehe es um die Sicherung der Grundfähigkeiten des Staates, um Bildung und um Gesundheit. „Wir überlegen zusammen mit der ukrainischen Regierung, wie die Energieinfrastruktur in Zukunft aussehen muss, dezentraler und mit einem höheren Anteil erneuerbarer Energien“, so der Staatssekretär.

Die nach Schätzungen der Weltbank für den Wiederaufbau nötigen 411 Milliarden Dollar entsprechen demnach dem 2,6-fachen des für 2022 erwarteten Bruttoinlandsproduktes der Ukraine. Ein Großteil der Kosten wird laut Flasbarth in den Bereichen Verkehr, Wohnen, Energie und Landwirtschaft entstehen.

Die Korruption sei eine „der großen Herausforderungen, die die Ukraine bereits vor dem Krieg zu bewältigen hatte und auf dem Weg nach Europa noch lösen muss“. Das sei auch notwendig, um die Unterstützung in den Geberstaaten zu erhalten. „Denn wenn es in unserer Bevölkerung die Vorstellung gäbe, dass da immer Leute sind, die die Hand aufhalten, dann halten wir die Hilfe für die Ukraine nicht lange durch.“


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