Dorfkirche

Adressdaten


  • Ortsstraße
    07389 Köthnitz

Beschreibung


1826 ist der Bau in seiner heutigen Gestalt entstanden. Doch verrät der in seinem unteren Teil aufgemauerte Kirchturm höheres Alter, vielleicht stammt er aus frühgotischer Zeit. Auf dem Dachboden fanden sich einst zwei Figuren, ein sitzender Bischof vom Ende des 13. Jahrhunderts sowie eine Maria aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Sie sind verloren gegangen, doch können wir daraus schließen, dass eine Kirche bereits im 13. Jahrhundert bestand. Dafür spricht auch die gotische Sakramentsnische, die versteckt hinter der Altarwand liegt. 1640 brannten schwedische Truppen das Gotteshaus nieder. Von seinem Schicksal in der darauf folgenden Zeit wissen wir nichts. Heute erscheint die Kirche in neuromanischer Gestalt. Zusammen mit der noch fast vollständigen, ziegelgedeckten Kirchhofsmauer bildet sie ein ansprechendes Ensemble. Im Inneren fällt einem das völlige Fehlen von Schmuck auf. Vor dem Chor steht ein Kanzelaltar, hinter ihm, durch Vorhänge vom Raum der Gemeinde getrennt, befindet sich eine gemauerte Kammer, vielleicht einst als Beichtstuhl genutzt. Rechts und links schließen sich an den Triumphbogen Ältestenstühle an. Der Kanzelaltar ist sehr einfach gearbeitet, neben der Kanzel befinden sich rechts und links große, gemalte Sprüche, bekrönt wird er von einem einfachen Holzkreuz. Später erst ist zwischen Altartisch und Kanzel der Mittelschrein eines gotischen Altars der Zeit um 1500 eingesetzt worden. In der Mitte steht Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm, links neben ihr der Diakon Laurentius mit dem Bratrost, rechts der Bischof Nikolaus mit drei Kugeln.In der übergroßen Schlichtheit des Raumes wirkt das Schnitzwerk sehr stark. Als Taufe dient ein einfacher Tisch. Im Turm ist noch eine sehr schön bemalte Taufe zu finden, die restauriert werden müsste. Das Gestühl ist rund „ausgeschnitten“, um so Platz, etwa für die Teilnehmer an Taufen, zu schaffen. Einfach ist das dreibeinige Lektionspult. Das Ganze wird überdeckt von einer geputzten Decke, die an den Seiten, über den Emporen, flach und über dem Hauptraum rundbogig ist. Der besondere Schmuck der Kirche sind die runden, marmorierten Säulen, die sich um den ganzen Raum, einschließlich des Kanzelaltars, ziehen.
Die Orgel wirkt mit ihrem Prospekt und den weißen Obertasten im Manual älter, als der beschriebene Kirchenraum. Ein Rest der Orgel von 1834 wird noch in einem der Ältestenstände verwahrt. Er nennt Johann Christian Adam Gerhard aus Donndorf als Erbauer. Vielleicht ist 1887, bei der damaligen Renovierung der Kirche, auch die Orgel erneuert worden.
Im Turm hängen eine Bronzeglocke von 1920 und zwei Stahlglocken von 1962.
Erwähnt sei noch ein interessantes Vortragekreuz der Barockzeit mit lebhaftem und üppigem Rankendekor.